Melanie Müller: Karriere nach Hitlergruss-Urteil am Ende?
Ballermann-Sängerin Melanie Müller wurde wegen des Verwendens des Hitlergrusses verurteilt. Mallorca-Schwergewichte sehen ihr Karriereende nun besiegelt.
Melanie Müller musste sich wegen des Besitzes von Betäubungsmitteln und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen vor dem Amtsgericht Leipzig (D) verantworten. Die Ballermann-Sängerin hatte bei einem Konzert im Jahr 2022 den Hitlergruss gezeigt. Bei einer späteren Hausdurchsuchung wurden an ihrem Wohnsitz 0,69 Gramm Kokaingemisch und eine Ecstasy-Tablette sichergestellt.
Aus diesem Grund wurde sie zu einer Geldstrafe von 160 Tagessätzen zu je 500 Euro verurteilt, was zu einer Gesamtstrafe von 80'000 Euro führt.
«Ich habe keinen Zweifel, dass das ein Hitlergruss war, den sie gezeigt hat», hatte Staatsanwalt Thomas Schmelzer argumentiert und eine Strafe von 95 Tagessätzen zu je 60 Euro gefordert. Mit seinem Urteil ging das Gericht deutlich hierüber hinaus.
Veranstalter sagt Auftritt von Melanie Müller ab
Nach der Verurteilung wurden bereits erste Konsequenzen spürbar. Für den 2. November dieses Jahres war geplant, dass Melanie Müller bei der Veranstaltung «Rampensaualarm» in Goslar auftreten sollte. Diesen hatte die 36-Jährige jüngst noch prominent auf ihrem Instagram-Profil beworben.
Nach der Verurteilung entscheid sich der Veranstalter nun gegen den Auftritt. «Wir haben das geplante Event mit Melanie Müller abgesagt. Wir distanzieren uns von jeglicher brauner Ideologie», gab der Veranstalter in einem Statement auf seinem Instagram-Kanal bekannt.
Malle-Ikonen über Müller: «Unbuchbar»
Diverse Schwergewichte der Mallorca-Partyszene sehen in der Verurteilung das Karriereende von Melanie Müller.
Matthias Distel, alias Ikke Hüftgold, Geschäftsführer der Künstleragentur Summerfield Group, betonte gegenüber «Bild»: «Sie ist jetzt definitiv unbuchbar!» Sein Unternehmen habe sich bereits vor Jahren von der Entertainerin distanziert.
Ähnlich sieht es auch der Event-Veranstalter Markus Krampe. Er ist der Meinung, dass die meisten Veranstalter in Deutschland Melanie Müller aus Angst vor negativer Publicity nicht mehr buchen werden: «Das Thema, was sie umgibt, ist aus der Sicht von Bookern eine Vollkatastrophe und menschlich ekelhaft.»
Auch Marion Pfaff, Besitzerin des «Krümels Party-Stadl» ist der Ansicht, dass Melanie Müller aktuell nicht mehr buchbar ist. «Schliesslich wurde sie ja verurteilt», so Pfaff gegenüber «bild.de».
Obwohl Künstleragenten und Veranstalter Melanie Müller als nicht buchbar bezeichnen, scheinen noch einige Auftritte geplant zu sein.
Unter anderem soll Müller laut «Bild» noch in der Mallorca-Kult-Location «Oberbayern» auf der Bühne stehen. Ob diese Auftritte, angesichts der aktuellen Situation, stattfinden oder ebenfalls abgesagt werden, scheint derzeit offen.
Vom Porno übers Dschungelcamp zum Hitlergruss
Melanie Müller blickt auf eine bewegte Karriere zurück. Anfang der 2010er Jahre war sie als Pornodarstellerin und Sexarbeiterin tätig. Breitere Bekanntheit erlangte sie erstmals als Teilnehmerin der TV-Datingshow «Der Bachelor» im Jahr 2013. Es folgten Auftritte in unterschiedlichen Reality-Formaten, darunter auch im RTL-Dschungelcamp, bei dem sie den Sieg erlangte.
Melanie Müller is the new @IBES_Dschungel ‘Queen of the Jungle’!!!: http://t.co/4xWcDBd1oi #Dschungelcamp pic.twitter.com/PToUXtXygF
— RTL Group (@rtlgroup) February 3, 2014
Zudem baute sie sich eine Karriere als Party-Sängerin auf. Die Vorwürfe, im Jahr 2022 bei einer Veranstaltung einer mutmasslichen Hooligan-Gruppe wiederholt den Hitlergruss gezeigt und das Publikum zu selben animiert zu haben, wies Müller trotz mutmasslicher Videobeweise stets von sich. Zum aktuellen Urteil hat sich die Sängerin bislang nicht öffentlich geäussert.