Memoiren von Woody Allen kommen im April heraus
Obwohl sie in den USA aus dem Programm gestrichen wurden, erscheinen die Memoiren von Woody Allen in Deutschland. Der Verlag hat sie für April angekündigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Memoiren von Woody Allen sollen in Deutschland im April erscheinen.
- Zuvor hatte der in den USA zuständige Verlag die Veröffentlichung gestoppt.
- Der Regisseur steht wegen Vergewaltigungsvorwürfen in der Kritik.
In den USA hat der Verlag Hachette die Autobiografie von Woody Allen aus dem Programm genommen. In Deutschland wird sie hingegen erscheinen. Jeder solle sich ein eigenes Urteil bilden können, hiess es vonseiten des Rowohlt-Verlages. Die deutschsprachige Ausgabe von Woody Allens Biografie wird wie geplant im April bei Rowohlt erscheinen.
Leser sollen sich eigene Meinung zu Woody Allen bilden
Das Buch mit dem Titel «Ganz nebenbei» soll am 7. April publiziert werden, teilte der Verlag in Hamburg mit. «So können sich interessierte Leserinnen und Leser ihr eigenes Urteil bilden», hiess es in der Mitteilung.
Die Veröffentlichung war wegen der ungeklärten Rechtslage unsicher. Der US-Verlag Hachette hatte die Memoiren des New Yorker Regisseurs am vergangenen Wochenende aus dem Programm genommen. Dies nach scharfen Protesten von Mitarbeitern und aus der Familie Allens.
Gegen Woody Allen («Manhattan», «Midnight in Paris») gibt es seit Jahrzehnten Missbrauchsvorwürfe. Seine Adoptivtochter Dylan Farrow (34) hält ihm vor, sich in ihrer Kindheit an ihr vergangen zu haben. Der Regisseur hat das immer zurückgewiesen.
«Im Spannungsfeld von Ethik und Meinungsfreiheit»
«Wir stehen zu der Entscheidung, die Autobiografie von Woody Allen im April in einer deutschen Übersetzung zu veröffentlichen.» Das sagte Rowohlt-Verleger Florian Illies. Seine Erzählungen würden seit 1980 im Rowohlt Taschenbuch erscheinen. Man nehme die Sorgen von Teilen der Öffentlichkeit wie von Autorinnen und Autoren jedoch ernst.
Das betreffe insbesondere den Vorwurf, dass die Verlagsentscheidung als unangemessen und missverständlich gegenüber Missbrauchsopfern gewertet werden könne. «Damit berührt die aktuelle Debatte grundsätzliche Fragen des Verlegens von Büchern im Spannungsfeld von Ethik und Meinungsfreiheit im digitalen Zeitalter.»
Der Rowohlt Verlag will die entstandene Debatte weiterführen und plant zu diesem Thema in naher Zukunft eine Auftaktveranstaltung in Berlin.