Wer über Weihnachten nach Hause fährt, weiss: Es warten Rotkohl, die alte Stammkneipe und der neueste Tratsch über die Nachbarn. Die Serie «ÜberWeihnachten» spendiert in der Corona-Zeit etwas Festtagsnormalität.
Basti (Luke Mockridge) ist ein erfolgloser Musiker. Foto: Frank Dicks/Netflix/dpa
Basti (Luke Mockridge) ist ein erfolgloser Musiker. Foto: Frank Dicks/Netflix/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Weihnachten wird im Corona-Jahr in vielen Familien vermutlich anders ausfallen als sonst.
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Dabei ist es das Fest der Traditionen und festen Rituale. Die dreiteilige Serie «ÜberWeihnachten», die ab diesem Freitag bei Netflix läuft, nimmt die Zuschauer mit in die Spiessigkeit einer deutschen Kleinstadt.

Die Lieblingsbettwäsche ist aufgezogen, Rotkohl und Rouladen stehen auf dem Tisch, als Basti (Luke Mockridge) einen Tag vor Heiligabend aus Berlin in seinen schneebedeckten Heimatort zurückkehrt.

Der erfolglose Musiker, der in einem Callcenter arbeitet, geniesst die frische Winterluft der Eifel und hört sich von Mutter Brigitte den neusten Klatsch an: Die Winzbergers haben endlich Nachwuchs bekommen, die erste Liebe von Bruder Nicky führt mittlerweile die Bäckerei ihrer Grosseltern.

In solchen Szenen ist das Comedy-Drama von Regisseur Tobi Baumann («Vollidiot»), das auf dem Beststeller «7 Kilo in 3 Tagen» basiert, besonders stark. Es gibt viele Situationen und Dialoge, die Erwachsene von der weihnachtlichen Rückkehr zur Familie kennen dürften.

So erzählt Dachdecker Ingo seinem Kumpel Basti, wer aus der Clique welche Häuser erworben hat. «Das ist für mich eine totale Beobachtung aus der Kleinstadt. Wenn ich mit meiner Mutter durch Endenich laufe, erklärt sie mir auch immer, wer jetzt was gekauft hat und welche Deals unter der Hand gelaufen sind», erzählt Mockridge.

Der im Bonner Stadtteil Endenich aufgewachsene Moderator («Luke! Die Greatnightshow») ist in «ÜberWeihnachten» nicht nur als Schauspieler zu sehen, sondern fungiert als Co-Produzent und tritt mehrfach als mehr als passabler Sänger in Erscheinung.

Die Buchvorlage, die sein Kumpel Christian Huber vor drei Jahren veröffentlichte, habe ihn an den Film «Garden State» mit Komiker Zach Braff («Scrubs») erinnert. Dort kommt die Hauptfigur zur Beerdigung der Mutter in seinen Heimatort zurück.

Die Netflix-Miniserie, die im mittelalterlichen Ort Monschau nahe der belgischen Grenze gedreht wurde, bietet die ganze Palette: Freundschaft, Liebe, Familie, Humor, Kitsch und Drama. So ist Bastis Bruder (Lucas Reiber) ausgerechnet mit seiner Ex Fine (Cristina do Rego) zusammen. Und auch die teils übel gelaunten Eltern warten mit einer Hiobsbotschaft auf. Doch am Ende - so viel sei verraten - steht einem besinnlichen Fest nichts im Wege.

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