Neuen Enthüllungen zufolge soll der Milliardär sich systematisch an Frauen vergangen haben. Das steckt dahinter.
Mohamed Al-Fayed
Recherchen der BBC zufolge misshandelte der ehemalige FC Fulham Besitzer systematisch Frauen. - Keystone

Ein Jahr nach dem Tod des ägyptischen Milliardärs Mohamed Al-Fayeds erschüttert ein Skandal die Öffentlichkeit. Der BBC-Bericht «Al Fayed: Predator at Harrods» enthüllt schockierende Details über den Unternehmer.

Wie die britische «Sun» nun enthüllt, soll der Unternehmer auch eine sehr bekannte Person sexuell abwertend behandelt haben: Auch Prinzessin Diana, die mit Al-Fayeds Sohn liiert war, gehörte mutmasslich zu seinen Opfern.

«Ich werde mit dir schlafen», soll er ihr gesagt haben. «Ich möchte, dass du meinen Sohn heiratest, denn in der ägyptischen Tradition kommt der Vater immer zuerst dran.»

Systematischer Missbrauch

Al-Fayed soll regelmässig Mitarbeiterinnen abends in sein Londoner Appartement bestellt haben. Dort wurden sie dann Opfer seiner Übergriffe.

Die Vorfälle beschränkten sich nicht nur auf London. Auch auf Geschäftsreisen in Paris, Saint-Tropez und Abu Dhabi soll es zu Übergriffen gekommen sein.

Ehemalige Angestellte berichten von einer «Kultur der Angst» im Unternehmen. Überwachungskameras und Abhöreinrichtungen verhinderten offene Gespräche.

Vertuschung und Schweigegeld

Anzeigen wurden offenbar von Harrods und der Polizei unterdrückt. Betroffene Frauen, darunter eine 15-Jährige, wurden nicht ernst genommen.

Harrods London
Nicht nur das Harrods verbinden wir mit dem Namen Al-Fayed. Er wurde vor allem durch die Liaison seines Sohnes Dodi mit Prinzessin Diana bekannt. - Depositphotos

Einige Opfer wurden entlassen oder von Al-Fayed mit Geld zum Schweigen gebracht. Die Dunkelziffer der Betroffenen sei wahrscheinlich deutlich höher.

Bereits 2009 und 2015 lagen der Polizei Hinweise auf sexuellen Missbrauch vor. Die Strafverfolgungsbehörde entschied jedoch, keine Ermittlungen aufzunehmen.

Vergleiche mit anderen Sexualstraftätern

Anwälte ziehen Vergleiche zu Jeffrey Epstein und Harvey Weinstein. Sie bezeichnen Al-Fayed als «Monster», wie die «Tagesschau» berichtet.

Mindestens 37 Frauen aus der ganzen Welt wollen Zivilklagen einreichen. Einige der Klägerinnen waren zum Tatzeitpunkt noch minderjährig.

Hast du schon einmal bei Harrods geshoppt?

Nach der Ausstrahlung der BBC-Dokumentation meldeten sich laut Anwälten über 150 weitere Personen. Sie gaben an, Beweise gegen Al-Fayed zu haben.

Vom Strassenhändler zum Milliardär

Al-Fayed wurde 1929 in Alexandria als Sohn eines armen Grundschullehrers geboren. In seiner Jugend verkaufte er Coca-Cola am Strassenrand.

Später gründete er mit seinen Brüdern eine Reederei in London. Sein Aufstieg begann mit der Heirat von Samira Khashoggi, der Schwester eines Waffenhändlers.

Er war Eigentümer des Pariser Ritz, des Kaufhauses Harrods in London sowie des Fussballvereins FC Fulham. 1985 heiratete er die ehemalige finnische Schönheitskönigin Heini Wathén.

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