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Mutter von Avicii (†28) geht es «schlimmer als nach seinem Tod»

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Schweden,

Vor etwas mehr als zwei Jahren nahm sich Avicii im Alter von 28 Jahren das Leben. Erstmals spricht seine Mutter über die schwerste Zeit ihres Lebens.

Avicii
Avicii, der mit bürgerlichem Namen Tim Bergling hiess, nahm sich im April 2018 im Alter von 28 Jahren das Leben. - Instagram/Avicii

Das Wichtigste in Kürze

  • Vor etwas mehr als zwei Jahren nahm sich Avicii im Alter von 28 Jahren das Leben.
  • Nun bricht seine Mutter nach langer Überlegung ihr Schweigen über den Tod ihres Sohnes.
  • Die 73-jährige Anki Lidén sagt: Die Trauer nehme auch nach zwei Jahren nicht ab.

Am 20. April 2018 hat die Welt mit Avicii (†) einen der berühmtesten DJ's unserer Zeit verloren. Tim Bergling nahm sich im Alter von nur 28 Jahren das Leben.

Erstmals spricht nun seine Mutter – die Schauspielerin Anki Lidén (73) – über den schweren Verlust. Nach langen Überlegungen hat sie sich dazu entschlossen, der schwedischen Zeitung «Aftonbladet» von der «schwersten Zeit ihres Lebens» zu erzählen.

Anki Lidén: «Wir spürten die Liebe zu Tim»

«Es war traumatisch. Ich war vom Schock wie betäubt», beschreibt Lidén die erste Zeit nach dem Tod ihres Sohnes und fügt an: «Es war zudem auch turbulent, weil so viele Dinge folgten.»

Viele «fantastische Menschen» hätten ihre Trauer geteilt. «Wir spürten die Liebe zu Tim. Es kamen Briefe aus der ganzen Welt, in der die Menschen schrieben, was Tim ihnen bedeutet hat. Ich fühlte eine grosse Dankbarkeit.»

Avicii
Ein Bild aus vergangenen Tagen: Avicii als Teenager vor seiner DJ-Karriere mit seiner Mutter Anki Lidén. - Instagram/_timavicii_

Trotzdem versuchte die Mama von Avicii ihre Trauer nicht zuzulassen. Sie griff immer wieder zur Flucht, versuchte sich abzulenken: «Ich habe alle Streamingdienste, die man haben kann, Netflix usw. Ich habe mir alles Mögliche angeschaut, um abschalten zu können. So konnte ich der Realität für einige Zeit entfliehen.»

Weiter erzählt Lidén, dass die Trauer auch nach zwei Jahren nicht abnimmt. «Ich kann manchmal immer noch nicht fassen, dass er weg ist. Manchmal geht es mir heute viel schlechter als damals kurz nach seinem Tod.»

Avicii
Star-DJ Avicii nahm sich am 20. April 2018 das Leben. - keystone

Es sei schlimmer «auf eine andere Art», denn sie begreife nun langsam, was passiert sei. «Ein Kind zu verlieren ist einfach schrecklich. Der Schock und das Trauma sitzen tief.»

Avicii nahm sich im Oman das Leben

Tim Bergling alias Avicii hat Selbstmord begangen, im Oman wurde er am 20. April 2018 leblos aufgefunden. Für seine Mama war es eine Selbstverständlichkeit, offen über den Suizid zu reden.

«Es gab keinen Grund, die Wahrheit zu verschleiern. Wir wollten erzählen, wie Tim war. Es gab nicht viele Menschen, die über seine Probleme Bescheid wussten.»

Deshalb haben sie und ihr Mann Klas Bergling – der Vater von Tim – die Stiftung Bergling Foundation gegründet. Diese soll das Verständnis für Selbstmordgefährdete und deren Angehörige fördern.

«Wir begannen damit im Herbst. Das Interesse ist sehr gross, wir wollen nun mit verschiedenen grossen Organisationen zusammenarbeiten. Es soll kostenfreie Hilfe und Chaträume geben. Junge Leute, die in einer Krise sind, brauchen Hilfe, egal wo sie sind.»

Die Arbeit für die Stiftung hilft auch zur Bewältigung der Corona-Krise. Denn Anki Lidén und ihr Mann Klas Bergling gehören aufgrund ihres Alters zur Risikogruppe und dürfen keine anderen Leute treffen. Sie leben seit März zurückgezogen.

Aber trotz Corona und Stiftung – die Trauer um ihren toten Sohn überschattet ihr Leben bis heute. «Es gibt ein Leben vor und ein Leben nach Tim. Seine Musik kann ich bis heute noch nicht hören. Dann fange ich nur an zu weinen.»

Brauchen Sie selbst Hilfe?

Menschen mit Suizid-Gedanken finden in der Schweiz unter der Telefonnummer 143 Hilfe. Für Kinder und Jugendliche gibt es die Nummer 147.

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