Mutter warnt nach Tod von Tochter vor Protein-Shakes

Simon Binz
Simon Binz

Australien,

Eine Australierin starb vor zwei Jahren, nachdem sie ihre Ernährung komplett umstellte. Ihre Mutter warnt nun vor den Gefahren von Nahrungsergänzungsmitteln.

Meegan Heff Protein Eiweiss
Michelle White (rechts) hofft auf strengere Richtlinien zum Verkauf von Bodybuilder-Ergänzungsmittel. - Instagram/@meeganheff

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Australierin warnt nach dem Tod ihrer Tochter (25) vor Protein-Shakes.
  • Meegan Hefford hatte eine seltene Krankheit, ihr Körper konnte Eiweisse nicht abbauen.
  • Die junge Frau war Fitness besessen und ernährte sich praktisch nur noch von Eiweissen.

Meegan Hefford (25) wurde 2017 in ihrem Apartment im Westen von Australien bewusstlos aufgefunden. Die zweifache Mutter trainierte für einen Bodybuilding-Wettbewerb und ernährte sich von eiweissreichen Nahrungsmitteln.

Zudem konsumierte sie Nahrungsergänzungsmittel und Protein-Shakes. Die junge Frau wusste jedoch nicht, dass sie unter einer seltenen Krankheit litt, die es ihrem Körper erschwerte, Proteine abzubauen.

Drei Tage, nachdem sie bewusstlos aufgefunden wurde, verstarb sie im Spital. Bei ihr wurde eine Harnstoffkreislaufstörung diagnostiziert. Diese löste eine Ansammlung von Ammoniak im Blut und in der Gehirnflüssigkeit aus. Letztlich starb die junge Frau deshalb einen Gehirn-Tod.

Meegan Hefford ernährte sich praktisch nur von Eiweissen

Als Todesursachen wurden von den Ärzten zwei Gründe aufgeführt. Erstens die Störung des Harnstoffkreislaufs und zweitens die Einnahme von Bodybuilding-Nahrungsergänzungsmitteln.

Deshalb fordert ihre Mutter Michelle White nun zwei Jahre später strengere Vorschriften. Sie warnt zudem Fitnessfanatiker, sie sollen sich bei ihren Ärzten erkundigen, bevor sie ihre Ernährung so extrem gestalten würden.

«Wir hatten keine Ahnung, dass ihre Besessenheit zu ihrem Tod führen wird», sagte White gegenüber «The Mirror». Gemäss der Mutter hatte Meegan damit begonnen sich für Bodybuidling zu interessieren, nachdem sie an Depressionen gelitten hatte. Die junge Frau hatte in dieser Zeit sechs Kilo zugenommen und wollte unbedingt zu ihrem normalen Gewicht zurückkehren.

In den folgenden Monaten war die junge Frau von ihrem Körperbild besessen. «Sie nahm an Wettbewerben teil und folgte im Vorfeld restriktiven Diäten.» Die Mahlzeiten seien extrem proteinreich gewesen. Mehrheitlich hätten diese aus Poulet, rotem Fleisch, Eiweiss, etwas Gemüse und einem Protein-Shake bestanden.

«Sie sah nicht krank aus...»

Kurz vor ihrem Tod habe sich Meegan bei ihrer Mutter beschwert, dass sie sich träge und «komisch» fühlen würde. Michelle White dachte, ihre Tochter leide möglicherweise an Erschöpfung.

Als die Ärzte sie informierten, dass sie im Sterben lag, konnte sie es nicht glauben. «Sie sah nicht krank aus, sie sah wunderschön aus», so White.

Die am Boden zerstörte Mutter fand erst nach dem Tod heraus, dass ihre Tochter Protein-Präparate eingenommen hatte. Sie fand ein halbes Dutzend Behälter in ihrer Küche.

Untersuchung zu Protein-Shakes in Australien

Meegan Hefford hinterlässt einen fünfjährigen Sohn und eine siebenjährige Tochter. Ihr vorzeitiger Tod löste in Australien Anfang dieses Jahres eine landesweite Untersuchung zu Bodybuilding-Substanzen aus.

Gesundheits- und Lebensmittelexperten zeigten sich überzeugt, dass die junge Frau überlebt hätte, wären verbotene Sportergänzungsmittel strenger überwacht worden.

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