Nach Turmspringen und Wok-WM: Kehren weitere Raab-Formate zurück?
Das Wichtigste in Kürze
- Nach «TV total» kommen weitere Formate von Stefan Raab ins Fernsehen zurück.
- Im Winter 2022 soll die «Wok-WM» stattfinden, unter der Moderation von Sebastian Pufpaff.
«TV total» ist seit wenigen Monaten zurück und das «Turmspringen» sowie die «Wok-WM» sind auf dem Weg. Diese ehemaligen TV-Shows hätte Entertainer Stefan Raab noch in seinem Köcher.
Der Comeback-Trend im deutschen TV hält unvermindert an. Das gilt insbesondere auch für zahlreiche Formate von Stefan Raab (55), die wegen seines Rückzugs zunächst in irgendeiner Schublade verstaubten.
Die «Schlag den Raab»-Ableger waren in unterschiedlichen Varianten weiter im TV zu sehen. Vor wenigen Monaten überraschte ProSieben mit einer Neuauflage der Ur-Show «TV total». Seit November 2021 führt Sebastian Pufpaff (45) nun durch die Kultsendung.
Im Februar gab dann der Konkurrenzsender RTL bekannt, das legendäre «Turmspringen» wieder auf den Bildschirm zu holen. Produziert wird die Show demnach im Sommer 2022.
Auch ProSieben gibt einer weiteren Show eine zweite Chance und kündigte gestern eine Neuauflage der «TV total Wok-WM» an. Erstmals soll sie im kommenden Winter 2022/2023 stattfinden - natürlich mit Pufpaff als neues «TV total»-Gesicht. Doch welche wiederkehrenden Shows hätte Stefan Raab noch im Köcher, die sich für ein Revival eignen könnten?
«SSDSGPS», «SSDSDSSWEMUGABRTLAD» und «TVTNSFDWADKHUWGNEMKAKVANBÜDLZT»
Als Parodie auf die Castingshow-Flut Anfang der 2000er initiierte Raab zunächst die Show «SSDSGPS» («Stefan sucht den Super-Grand-Prix-Star»). Später SSDSDSSWEMUGABRTLAD («Stefan sucht den Superstar, der singen soll, was er möchte, und gerne auch bei RTL auftreten darf!»). Trotz der spassigen Grundidee war die Sendung ernster als viele vermutet hätten - und erfolgreicher als manch reale Vorlage.
Aus den Sendungen gingen die Künstler Max Mutzke (40) und Stefanie Heinzmann (32) hervor. Sie finden sich hierzulande bis heute regelmässig in den Charts.
Ein weiterer Casting-Ableger war «TVTNSFDWADKHUWGNEMKAKVANBÜDLZT». «TV totals next Frau, die mehr kann, als Kleider über den Laufsteg zu tragen». Das war eine Persiflage auf die Model-Castingshow «Germany's next Topmodel».
«Bundesvision Song Contest»
Als Gegenbewegung zum damals dahin darbenden Eurovision Song Contest erfand Stefan Raab 2005 den «Bundesvision Song Contest». Aus jedem Bundesland lud er einen musikalischen Act ein, der sein aktuelles Lied performte. Genau wie beim ESC fand die Show im Folgejahr im Bundesland des Siegers statt.
Zu den Titelträgern gehören klangvolle Namen der deutschen Musik-Szene wie zum Beispiel Seeed, Mark Forster, Juli oder auch Tim Bendzko. Insgesamt wurden elf Shows produziert. Die Letzte fand am 29. August 2015 in Bremen statt.
«TV total Stock Car Crash Challenge»
Los ging alles mit einem kleinen «TV total»-Beitrag für die Rubrik «Raab in Gefahr». Angefixt von der Idee des Stockcar-Rennens entwickelte der Moderator daraus ein eigenes, abendfüllendes Format: die «TV total Stock Car Crash Challenge».
Von 2005 bis 2015 richtete er in der Veltins-Arena in Gelsenkirchen eine Stockcar-Veranstaltung ab. Darin kegelten sich Promis in den entsprechenden Fahrzeugen in unterschiedlichen Klassen aus den Rennen. Teilweise sogar mit Wohnwägen an der Anhängerkupplung.
«Autoball»
In seiner Spielshow «Schlag den Raab» kam der Entertainer zum ersten Mal mit der Sportart «Autoball» in Berührung. Und war offensichtlich so begeistert, dass er daraus ein eigenständiges Format entwickelte. Zwei Mannschaften treten dabei in Fahrzeugen gegeneinander an und versuchen einen Ball in einem Tor unterzubringen.
Die einfachen Regeln übernahm Raab erstmals für eine eigene Show mit vielen Promis während der regulären Fussball-Europameisterschaft 2008. Es folgten Turniere in den Jahren 2010, 2012 und 2014.
«TV total PokerStars.de Nacht»
Insgesamt 46-mal organisierte Stefan Raab seine «TV total PokerStars.de Nacht» in den Jahren 2006 bis 2016. Damit sprang der Moderator auf den damaligen Poker-Hype auf. Dieser etablierte sich ab 2006 dank des ersten Bond-Films mit Daniel Craig, «Casino Royale», weltweit.
In seiner Poker-Nacht spielte er die klassische Variante No Limit Texas Hold'em. Dazu lud er neben «normalen Teilnehmern» auch zahlreiche Promis ein. Zu den Gewinnern zählen unter anderem Simone Thomalla, DJ Bobo, Tim Mälzer, Steffen Henssler und sogar ein gewisser Florian Silbereisen.
Weitere Shows wurden nicht zum Dauerbrenner
Zahlreiche weitere Show-Ideen wurden von Raab ins TV gebracht. Dann aber nach ein oder zwei Folgen nicht weiterverfolgt - aus unterschiedlichsten Gründen. So testete er unter anderem 2004 ein Promi-Springreiten und einen Hochsprung-Wettbewerb.
2006 ein Parallelslalom-Rennen, 2009 den Deutschen Eisfussball-Pokal sowie Beachvolleyball. Auch unterschiedliche Box-Formate oder zwei Headis-Sendungen, quasi Tischtennis per Kopf waren dabei.
Plant ProSieben weitere Formate?
Den Fernsehmachern würde es also sicherlich nicht an Ideen mangeln, würde man bei Raab in den Archiven graben. Derzeit scheint jedoch keines der Formate in Vorbereitung zu sein, zumindest nicht bei ProSieben. Wie der Sender auf Nachfrage der Nachrichtenagentur spot on news erklärte, gibt es derzeit «keine konkreten Pläne» hierzu. «Aber das Leben und ProSieben sind voller Überraschungen», so eine Sprecherin.