Oliver Pocher war «das perfekte Mobbing-Opfer»
Oliver Pocher spricht offen über seine Vergangenheit bei den Zeugen Jehovas und seine Erfahrungen als Mobbingopfer in der Schule.
Oliver Pocher (46), bekannter Comedian und Entertainer, sorgt erneut für Schlagzeilen. Diesmal geht es um seine Kindheit bei den Zeugen Jehovas und die damit verbundenen Weihnachtserfahrungen.
«Für mich gab es kein Weihnachten, als Zeuge Jehovas. Bis zum vierten Lebensjahr – und dann war das ein Tag wie jeder andere», erklärt Pocher laut «Bunte».
Warum feiern die Zeugen Jehovas kein Weihnachten?
Zeugen Jehovas lehnen Weihnachten wegen seiner heidnischen Ursprünge ab. Sie argumentieren, dass das Fest nicht biblisch begründet ist.
Jesus habe seinen Todestag zu begehen geboten, aber nicht seinen Geburtstag zu feiern. Die Apostel und ersten Jünger kannten kein Weihnachtsfest.
Das Fest habe daher keine historische Basis für Jesu Geburtsdatum im Dezember. Die Wurzeln lägen in heidnischen Bräuchen, die für Gott nicht akzeptabel seien.
Keine Bescherung für Oliver Pocher
Pochers Eltern traten der Glaubensgemeinschaft bei, als er vier Jahre alt war. Seitdem blieb der Weihnachtsbaum leer.
In der Schule führte dies zu unangenehmen Situationen. Auf die Frage nach Weihnachtsgeschenken antwortete der junge Oliver:
«Nichts, aber wir werden Harmagedon überleben und ihr nicht». Diese Erfahrungen prägten ihn nachhaltig.
Vom Mobbingopfer zum Comedian
«Ich war eigentlich das perfekte Mobbingopfer», gesteht Oliver Pocher gemäss «Web.de». Die strengen Regeln der Zeugen Jehovas isolierten ihn von seinen Mitschülern.
Klassenfahrten waren tabu, Geburtstage und andere Feste ebenso, doch Pocher fand einen Ausweg. «Aber dann habe ich den Humor für mich entdeckt», erzählt er.
Er begann, andere zu necken, um von sich abzulenken. Diese Strategie legte den Grundstein für seine spätere Karriere als Comedian.
Auswirkungen auf die eigene Familie
Heute feiert Pocher Weihnachten ganz anders. Mit seiner Patchwork-Familie verbrachte er die Feiertage in Köln.
«Heiligabend war schon bisschen anstrengend und stressig», berichtet er laut «Stern». Viele Menschen, viel Essen – ein typisches Familienfest.
Seine eigenen Kinder werden dabei reichlich beschenkt. iPhones, Gaming-Zubehör und Fahrräder standen auf den Wunschzetteln – ein krasser Gegensatz zu seiner eigenen geschenklosen Kindheit.
Reflexion über die Vergangenheit
Trotz der schwierigen Erfahrungen sieht Pocher auch Positives. «Dadurch bin ich ein ganz starker Mensch geworden», äussert er sich laut «Bunte».
Allerdings schwingt dabei ein ironischer Unterton mit. Oliver Pocher blickt ohne Verbitterung auf seine Kindheit zurück.
Er hat seinen Weg gefunden, mit der Vergangenheit umzugehen. Heute nutzt er diese Erfahrungen für seine Comedy und spricht offen darüber.