Omar Sy macht «Lupin» zu einem Hit

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Als unkonventioneller Pfleger wurde er mit der Hit-Komödie «Ziemlich beste Freunde» weltberühmt. Jetzt begeistert Omar Sy ein Millionenpublikum als gewitzter und wandelbarer Betrüger.

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Die Netflix-Serie «Lupin» stammt aus Frankreich. Foto: Emmanuel Guimier/Netflix/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Netflix hat einen neuen Hit: Die Miniserie «Lupin» über einen gerissenen Betrüger begeistert seit Jahresbeginn die Zuschauer.

Es ist nicht nur die erste französische Serie, die es in die US-Top-Ten des Streamingdienstes geschafft hat. Netflix geht laut eigenen Angaben sogar davon aus, dass in den ersten vier Wochen 70 Millionen Haushalte «Lupin» geschaut haben werden - das wären sogar noch mehr als bei «Bridgerton» und «Das Damengambit».

Der entscheidende Grund für den Riesenerfolg ist sicher Hauptdarsteller Omar Sy, bekannt aus der Komödie «Ziemlich beste Freunde» aus dem Jahr 2011. Der 43-Jährige spielt in «Lupin» nun Assane Diop, einen smarten und gewitzten Betrüger, der mit einem spektakulären Millionenraub die Pariser Polizei an der Nase herumführt.

Inspiriert vom Meisterdieb Arsène Lupin, einer mehr als 100 Jahre alten Romanfigur, will Diop mit dem Diebstahl seinen Vater rächen, der vor Jahrzehnten zu Unrecht eines Raubes beschuldigt wurde und im Gefängnis starb. Mit dafür verantwortlich war die reiche, weisse Familie Pellegrini.

Schon in «Ziemlich beste Freunde» war es vor allem Omar Sy, der das Herz des Films war. Wie er als unkonventioneller Pfleger Driss dem gelähmten, reichen Philippe (François Cluzet) zu mehr Lebensfreude verhalf, begeisterte das Kinopublikum weltweit. Auch in «Lupin» verkörpert Sy seine Rolle in der fünfteiligen, ersten Staffel mit Witz und die Gerissenheit. Hinzu kommt seine Wandelbarkeit: Er überzeugt als Putzmann und als Superreicher, genauso wie als liebevoller Vater und knallharter Insasse im Gefängnis.

Vielleicht liegt dies in Teilen an Sys eigenem Leben. Er wuchs bei Paris als Sohn eines Senegalesen und einer Mauretanierin in einfachen Verhältnissen auf. Durch Zufall kam er ins Filmgeschäft, stand ab 2001 immer mal wieder vor der Kamera, bis ihm 2011 mit «Ziemlich beste Freunde» der internationale Durchbruch gelang. Es folgten Hollywood-Blockbuster wie «X-Men» und «Jurassic World», doch dem französischen Kino blieb Sy immer treu.

Auch privat gibt es wenig Wirbel: Seit 2007 ist er mit seiner Frau Hélène (einer weissen Französin) verheiratet, gemeinsam haben sie vier Kinder.

Als schwarzer Mann in einer von Weissen dominierten Gesellschaft aufzuwachsen, das prägte Omar Sy ebenfalls - und ist trotz allem Humor auch in vielen seiner Rollen zu spüren. «Die Leute schauen dich nur an und sagen: 'Du bist schwarz und du bist aus der Banlieue', und alle Türen sind geschlossen», sagte Sy einst in einem Interview. «Ich hatte den Wunsch, etwas anderes zu sein. Wenn ich eine Tür sehe, die etwas offen ist, werde ich einen Weg finden durchzukommen.»

Viel passender hätte er wohl auch nicht seine Rolle als Trickbetrüger in «Lupin» beschreiben können, wo die Weissen oft abschätzig auf den Schwarzen herabblicken, ihn nicht einmal richtig wahrnehmen. Doch genau das macht sich der Held Diop zunutze und führt sie alle an der Nase herum. Das ist dann zugleich ein weiteres Highlight der Serie: Auf sehr spannende Weise thematisiert und enttarnt sie quasi ganz nebenbei den alltäglichen Rassismus.

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