Oppositionspartei will Orban wegen Gratisflug im Privatjet anzeigen

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Ungarn,

Eine linke Oppositionspartei will den ungarischen Ministerpräsidenten wegen Gratisflügen mit einem Privatjet anzeigen.

Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban bei der Plenarssitzung 2018 im Europäischen Parlament in Strassburg (F).
Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban bei der Plenarssitzung 2018 im Europäischen Parlament in Strassburg (F). - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Viktor Orban soll sich mit Gratisflügen in einem Privatjet bestechen lassen haben.
  • Oppositionelle zeigten ihn an und wollen seine Immunität aufheben lassen.

Die linksliberale Oppositionspartei Parbeszed (Dialog) will den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban anzeigen, weil er unentgeltliche Flugreisen im Privatjet eines von Regierungsaufträgen abhängigen Geschäftsmannes angenommen hat. Es bestehe der Verdacht auf Bestechlichkeit im Amt, teilte die Partei in der Nacht auf heute Mittwoch mit. Zugleich beantrage man die Aufhebung der strafrechtlichen Immunität Orbans durch den zuständigen Parlamentsausschuss, hiess es weiter.

Am Montag hatte das Aufdeckungsportal «atlatszo.hu» berichtet, dass Orban im letzten Juli an Bord eines in Österreich registrierten Privatjets zu einem Champions-League-Match des ungarischen Fussballvereins MOL Vidi FC nach Bulgarien geflogen war. Ein Sprecher Orbans bestätigte daraufhin, dass der Oligarch Istvan Garancsi für die Kosten des Fluges aufgekommen war. Dem Bericht zufolge betragen die Kosten für das genutzte Flugzeug vom Typ Bombardier Global 6000 4770 bis 9650 Franken pro Stunde.

Bauunternehmer ist Besitzer des Fussballvereins

Garancsi ist der Eigentümer des in Szekesfehervar (70 Kilometer südwestlich von Budapest) ansässigen Vereins MOL Vidi FC. Zugleich ist er Besitzer eines Unternehmensimperiums, das vor allem im Baubereich tätig ist und nahezu ausschliesslich von staatlichen Aufträgen lebt. Diese werden häufig von der EU finanziert.

Orban gilt als fussballbegeistert. Er ist in Szekesfehervar geboren und dort ins Gymnasium gegangen. In dem nahe gelegenen Dorf Felcsut, in dem er aufgewachsen ist, liess er ein eigenes Fussball-Stadion errichten.

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