Paris Hilton: Neue Details über Missbrauch im Internat
Paris Hilton hat beim US-Repräsentantenhaus über sexualisierte Gewalt und Missbrauch gesprochen. Die Erbin will sich weiterhin für Opfer einsetzen.
Das Wichtigste in Kürze
- Paris Hilton äussert sich zu ihren Missbrauchserfahrungen im Internat.
- Die Hotelerbin sprach kürzlich vor einem Komitee des US-Repräsentantenhauses.
- Hilton möchte sich weiterhin gegen Missbrauch in Jugendeinrichtungen einsetzen.
Paris Hilton (43) berichtet vor einem Komitee des US-Repräsentantenhauses über ihre erschütternden Erfahrungen in einem Internat. Die zweifache Mutter macht dabei auf das Leid von Kindern im US-Pflegesystem und anderen Jugendeinrichtungen aufmerksam.
Hilton erinnert sich an die Zeit, als sie mit 16 Jahren in eine stationäre Einrichtung gebracht wurde. Das war der Beginn einer Reihe von traumatischen Erlebnissen.
«Zwei Jahre lang wurde ich mit Medikamenten zwangsernährt und von den Mitarbeitern sexuell missbraucht. Ich wurde gewaltsam festgehalten, nackt ausgezogen und in Einzelhaft gesteckt», erzählt sie.
Eltern sollen von nichts gewusst haben
Weiterhin gibt Hilton an, dass ihre Eltern nichts von diesen Misshandlungen wussten. Sie wurden laut ihrer Aussage «komplett manipuliert» durch die Institutionen. Hilton trat bei der Anhörung in einem glamourösen babyblauen Spitzenkostüm auf.
Hilton fordert systematische Reformen sowie eine Verbesserung der Standards für Jugendliche im Pflegesystem. Sie betont, dass sie aus eigener Erfahrung weiss, welchen Schaden die Unterbringung in Heimen bei Jugendlichen anrichten kann.
«Diese Programme versprechen Heilung, Wachstum und Unterstützung. Aber stattdessen wurde mir zwei Jahre lang nicht erlaubt, zu sprechen, mich frei zu bewegen oder aus dem Fenster zu schauen», sagte sie.
Paris Hilton gibt Stimmlosen eine Stimme
Hilton möchte eine Stimme sein für all jene Kinder und Jugendlichen, deren Leid oft ungehört bleibt. Ihre Anschuldigungen gegen die Provo Canyon School in Utah machte sie erstmals 2020 in ihrer YouTube-Dokumentation «This Is Paris» öffentlich. Im Februar 2021 sagte sie vor Gericht gegen die Einrichtung aus.
In einem Video für die «New York Times» erhob Hilton im Oktober 2022 erneut schwere Vorwürfe. Sie sei mitten in der Nacht geweckt und in ein privates Zimmer gebracht worden.
«Da ich unter Schlafentzug und starken Medikamenten stand, verstand ich nicht, was vor sich ging.»
Die 43-Jährige offenbart, dass sie dazu gezwungen wurde, sich auf einen Tisch zu legen und ihre Beine zu spreizen. Anschliessen wurde sie einer «Untersuchung» unterzogen.
«Dies war eine wiederkehrende Erfahrung nicht nur für mich, sondern auch für andere Überlebende», sagte Paris Hilton. «Ich wurde verletzt und ich weine, während ich dies schreibe, weil niemand, insbesondere kein Kind, sexuell missbraucht werden sollte. Meine Kindheit wurde mir gestohlen und es macht mich fertig, dass dies immer noch anderen unschuldigen Kindern widerfährt.»
Die mutige Offenheit von Paris Hilton zeigt einmal mehr das Ausmass des Missbrauchs in Jugendeinrichtungen auf und unterstreicht die Notwendigkeit umfassender Reformen.
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Brauchst du Hilfe?
Bist du Opfer sexualisierter Gewalt geworden?
Die Opferhilfe hilft dir dabei, die Erfahrung zu bewältigen, und informiert dich über deine Rechte und weitere Schritte: www.opferhilfe-schweiz.ch.