Plácido Domingo in der Hamburger Elbphilharmonie
Plácido Domingo sieht sich seit einiger Zeit mit dem Vorwurf der sexuellen Belästung konfrontiert. Wie hat das Hamburger Publikum den Star-Tenor empfangen?
Das Wichtigste in Kürze
- Plácido Domingo ist am Mittwoch in der Hamburger Elbphilharmonie aufgetreten.
- Das Haus war ausverkauft.
- Domingo wurde im Rahmen der «MeToo»-Bewegung der sexuellen Belästigung beschuldigt.
Plácido Domingo (78) hat am Mittwoch in der Hamburger Elbphilharmonie ein gefeiertes Konzert gegeben. Der Opernstar sieht sich seit einiger Zeit mit dem Vorwurf der sexuellen Belästung konfrontiert. Wie hat das Hamburger Publikum den Star-Tenor empfangen?
Vor ausverkauftem Haus sang er Arien und Songs aus seinem umfangreichen Repertoire aus über fünf Jahrzehnten.
Das Programm reichte von Verdis «La Traviata» über Franz Lehárs «Lustige Witwe» oder Leonards Bernsteins «West Side Story». An seiner Seite war die Star-Sopranistin Ana María Martínez, mit der er mehrere Duette sang.
Belästigungsvorwürfe gegen Plácido Domingo
Mehrere Sängerinnen hatten Domingo im Zuge der «MeToo»-Bewegung teils Jahrzehnte zurückliegende Übergriffe vorgeworfen. Der Spanier hatte die Beschuldigungen als unzutreffend zurückgewiesen.
Elbphilharmonie-Intendant Christoph Lieben-Seutter hatte dazu erklärt: «Als öffentliche Institution können wir sexuelle Übergriffe weder tolerieren noch verharmlosen.» Sie sei aber «in unserem Handeln auch an rechtsstaatliche Prinzipien gebunden.»
Nach den Vorwürfen war Domingo im Oktober als Chef der Oper in Los Angeles zurückgetreten. Zuvor hatte er angekündigt, nicht mehr an der New Yorker Metropolitan Oper aufzutreten. Auch weitere Auftritte in den USA wurden abgesagt. Die Salzburger Festspiele planen dagegen 2020 weiter mit ihm.