Promi-Geburtstag vom 18. Februar 2020: Cybill Shepherd
Ihre Karriere gleicht einer Achterbahnfahrt. Neben grossen Erfolgen musste Cybill Shepherd auch zahlreiche Flops verkraften. Aber zwei ihrer Filme gehören zu den Klassikern der Filmgeschichte.
Das Wichtigste in Kürze
- Als sie den Kontakt abbricht, gerät sein Leben endgültig aus den Fugen - und alles endet schliesslich in einer wütenden Schiesserei.
In Martin Scorseses Meisterwerk «Taxi Driver» (1976) hat der vom Vietnamkrieg traumatisierte und unter Schlaflosigkeit leidende Taxi-Fahrer Travis Bickle ein Auge auf die schöne Wahlkampfhelferin Betsy (Cybill Shepherd) geworfen. Sein Date aber wird zum Fiasko, als er sie in ein Pornokino einlädt.
«'Taxi Driver' war einer der glücklichsten Momente meiner Karriere», sagte Cybill Shepherd «Broadway.com», obwohl es am Set ordentlich Spannungen gab. Robert De Niro hätte sich gerne mit der jungen Schauspielerin verabredet, aber Cybill Shepherd gab ihm einen Korb - was sie später bedauerte, wie sie in ihrer Autobiografie schrieb. Das führte dazu, dass Robert De Niro während der Drehpausen kein Wort mehr mit ihr sprach.
Die Rolle hatte sie eher zufällig bekommen: Martin Scorsese suchte für «Taxi Driver» einen Cybill-Shepherd-Typ. Ihr Agent hörte davon und brachte die blonde Amerikanerin, die heute 70 Jahre alt wird, ins Gespräch.
Ganz zufällig begann auch die Schauspielkarriere von Cybill Shepherd, die in den 60er Jahren mehrere Model-Wettbewerbe gewonnen hatte und rasch zum Top-Model und zur Mode-Ikone aufgestiegen war, kaum dass sie die Highschool verlassen hatte.
Peter Bogdanovich sah sie auf dem Cover eines Magazins und engagierte sie für seine Texas-Nostalgie «Die letzte Vorstellung» (1971). Als umschwärmte Schülerin Jacy, die allen Männern den Kopf verdreht, stieg sie gleich mit ihrer ersten Schauspiel-Rolle von der Mode-Ikone zum Hollywood-Darling auf - eine Golden-Globe-Nominierung inklusive.
Mit Peter Bogdanovich, mit dem Cybill Shepherd eine acht Jahre dauernde Beziehung einging, drehte sie noch zwei weitere Filme, die aber an der Kinokasse floppten. Und Shepherds Stern begann zu sinken. Dann aber sorgte «Taxi Driver» wieder für einen Aufschwung - wenn auch nur kurz. Mit TV-Rollen und weniger Aufsehen erregenden Filmparts plätscherte die Karriere der Schauspielerin wieder dahin.
Dabei ging die Kritik nicht immer pfleglich mit ihr um. Sie habe den Charme eine Hamsters sei das Gemeinste gewesen, das sie über sich lesen musste, erzählte sie «The Guardian». Und auch ihre Filmauswahl war nicht immer glücklich: Ihr schlimmster Job sei der Film «The Return» gewesen, in dem es um Kühe aus dem Weltall ging.
Erst mit der TV-Serie «Das Model und der Schnüffler» (1985 bis 1989) kehrte sie wieder ins Rampenlicht zurück. Vor allem die Chemie mit Co-Star Bruce Willis stimmte. Zwischen den beiden sprühten nicht nur vor der Kamera die Funken. Im gegenseitigen Einvernehmen verzichteten aber beide auf eine Beziehung, um den Erfolg der Serie nicht zu gefährden. Zwei Golden Globes konnte sie für die populäre Serie einheimsen.
1997 gewann sie ihre dritte Golden-Globe-Auszeichnung für Cybill (1995-1998) von CBS, eine TV-Sitcom, in der die Titelfigur Cybill Sheridan, eine Schauspielerin, die mit hässlichen Rollen in B-Filmen und schlechten Seifenopern zu kämpfen hat, lose nach ihr selbst modelliert wurde.
Auch als Jazz-Sängerin hat sich Cybill Shepherd versucht. Einen ersten Aufschlag gab es mit dem Album «Cybill Does It ... To Cole Porter» (1974), das von Peter Bogdanovich produziert wurde und mit dem sich Cybill Shepherd als warmherzige Sängerin von Jazz-Standards etablierte.
Mit ihren Affären (Don Johnson, Jeff Bridges, Elvis Presley) und Ehen sorgte Cybill Shepherd immer wieder für Schlagzeilen: Sie war zweimal kurz verheiratet, von 1979 bis 1982 mit einem Autohändler und Nachtclub-Entertainer in Memphis und von 1987 bis 1990 mit einem Chiropraktiker. Sie ist Mutter von drei Kindern, die sie als ihre grösste Leistung ansieht.