Quincy Jones - A musical celebration
Das Wichtigste in Kürze
- «Billie Jean», «Give Me the Night», «Fly Me to the Moon»: Hinter diesen Hits steckt kein Geringerer als Quincy Jones.
Er ist der Mann im Hintergrund, ein Meister der Komposition, dessen Werke Musiker wie Michael Jackson, George Benson oder Frank Sinatra weltberühmt machten.
Es gibt kaum einen bedeutenden Star der letzten Jahrzehnte, der nicht mit ihm zusammengearbeitet hat. Ray Charles, Louis Armstrong, Stevie Wonder, Ella Fitzgerald: Sie alle profitierten von dem Talent des einzigartigen Künstlers, der heute mit 86 Jahren auf eine erfolgreiche und facettenreiche Karriere zurückblickt.
Im Juni dieses Jahres liess die Poplegende bei einem Symphoniekonzert in Paris seine grössten Hits in bisher ungehörten Arrangements erklingen. Am Freitag (20. Dezember) strahlt Arte um 23.00 Uhr einen Mitschnitt dieser Aufführung aus. Am Schluss des Konzerts fungiert Quincy Jones sogar als Dirigent. Bis dahin macht er es sich auf der Bühne auf einem Sofa gemütlich. Er schunkelt mit und geniesst die Show, die von namhaften Gastmusikern lebt. Véronique Sanson, Ibrahim Maalouf, Marcus Miller, Selah Sue und Richard Bona zeigen grossen Einsatz. Mit viel Leidenschaft feiern sie Quincy Jones unglaubliche Laufbahn, die schon in sehr jungen Jahren begann.
Aufgewachsen in einem Chicagoer Brennviertel, wollte er zunächst Gangster werden, weil der damals Elfjährige nichts anderes sah als Drogendealer und Kriminelle. Es sollte anders kommen. Durch Zufall entdeckte Quincy Jones seine Liebe für Musik, als er das erste Mal an einem Klavier sass. Von da an ging es Schlag auf Schlag: Er erhielt ein Stipendium am Barklee College of Music in Boston, tourte mit Lionel Hampton, leitete eigene Bands, arbeitete für Frank Sinatra, schrieb Filmmusik und produzierte zusammen mit Michael Jackson das meistverkaufte Album (Thriller) aller Zeiten. Im Laufe der Jahre hat sich Quincy Jones immer wieder neu erfunden. Ob Jazz, Pop, Soul oder Hip-Hop, er liess sich stets auf Experimente ein und war hungrig danach, neue Pfade zu beschreiten.
In der Musikindustrie wird dem Grossmeister eine immense Bewunderung entgegengebracht. Das ist auch auf dem Symphoniekonzert zu spüren. Die Gastsänger verneigen sich vor ihm, küssen ihn auf den kahlen Kopf, drücken begeistert seine Hände. «The one and only», heisst es mehrmals. Zwischendurch heizen sie ordentlich das Publikum an, das sich energisch zu den Rhythmen bewegt und mitsingt. Für Stimmung sorgt zudem ein Tänzer, der Michael Jackson nachahmt und dessen Schritte teilweise sehr kreativ interpretiert. Der Saal kocht, auf der Bühne herrscht Begeisterung. Alle haben Spass, allen voran Quincy Jones, der an diesem Abend die Früchte seiner jahrzehntelangen Arbeit erntet.