Schweizer Theatermacher Vontobel erhält Mario-Adorf-Preis
Roger Vontobel, ein angesehener Schweizer Theatermacher, wurde mit dem renommierten Mario-Adorf-Preis ausgezeichnet
Ehre für einen Schweizer Theatermacher in Deutschland: Der unter anderem in Bern tätige Regisseur Roger Vontobel erhält den diesjährigen Mario-Adorf-Preis der Nibelungen-Festspiele in Worms. Der 1977 in Zürich geborene Vontobel reisse «mit seinen spektakulären Inszenierungen sowohl Kritiker als auch Publikum zu Begeisterungsstürmen hin», teilten die Veranstalter in der rheinland-pfälzischen Stadt mit. Der Preis ist mit 10'000 Euro dotiert und nach Schauspiellegende Mario Adorf (93, «Kir Royal») benannt, einem der Mitbegründer der Festspiele.
Über die Auszeichnung entscheidet ein 16-köpfiges Kuratorium aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Wissenschaft und Medien. Vontobel ist seit der Spielzeit 2021/2022 Schauspieldirektor an den Bühnen Bern. Im Juli hatte er in Worms das Antikriegsdrama «Der Diplomat» inszeniert.
Von VW-Bus Reisen zur grossen Bühne
Im vergangenen Jahr war Schauspielerin Lena Urzendowsky mit dem seit 2018 vergebenen Preis geehrt worden. Seine Theaterleidenschaft entdeckte Vontobel einst bei einer Reise durch Europa in einem VW-Bus. Später studierte er Schauspielregie an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg.
Er führte Regie an verschiedenen Theaterhäusern wie Hamburg, München, Bochum, Berlin, Paris und Kopenhagen. In einer Kritikerumfrage des Fachblatts «Theater heute» wurde er 2006 zum «Nachwuchsregisseur des Jahres» gewählt.