«Stage Mother»: Eine Mutter erbt den Drag Club des Sohnes
Eine Mutter muss den Tod ihres Sohnes verkraften. Als wäre das nicht tragisch genug, erbt sie dessen Business - einen Drag Club.
Das Wichtigste in Kürze
- Einige der besten Filmideen basieren auf Gegensätzen und schrägen Konstellationen - wenn sich etwa jemand in einer völlig neuen Situation und Umgebung zurechtfinden muss.
Darauf setzt nun auch «Stage Mother».
Maybelline ist eine ziemlich durchschnittliche Dame, die in Texas einen Chor leitet. Als ihr Sohn stirbt, erfährt sie, dass sie dessen Business geerbt hat - einen Drag Club in San Francisco.
Biedere, ältere Frau trifft auf schrille Dragqueens: Da ist das Durcheinander vorprogrammiert. Doch Maybelline lässt sich nicht unterkriegen. Im Gegenteil, sie will die Shows zu einem Erfolg machen und endlich mehr Gäste in den finanziell gefährdeten Club locken.
An diesen Aufgaben wächst natürlich auch Maybelline selbst. Aus der konservativen Texanerin wird eine aufgeschlossenere Frau, die sich - etwas verspätet - nicht nur mit dem Leben ihres gestorbenen Sohnes versöhnen kann, sondern sich schliesslich sogar für die Rechte ihrer neuen Schützlinge einsetzt. In diesem melancholisch und zugleich beschwingten Drama geht es um den Wert von Wahlfamilien, das Abschiednehmen und das Finden des eigenes Weges.
In der Hauptrolle ist die 73-jährige Jacki Weaver zu sehen. Die Australierin, mit dem Drama «Silver Linings» für einen Nebenrollen-Oscar nominiert, ist das musikalische und emotionale Herz dieses Films. Verstärkung bekommt sie von Lucy Liu, bekannt aus «3 Engel für Charlie».
Stage Mother, Kanada 2020, 93 Min., FSK o.A., von Thom Fitzgerald, mit Jacki Weaver, Lucy Liu, Adrian Grenier