Vertrauter von Prinz Andrew gilt als Spion
Ein Vertrauter von Prinz Andrew wurde als mutmasslicher chinesischer Spion entlarvt. Der Herzog von York hatte den Mann sogar zu seinem Berater ernannt.
Das Wichtigste in Kürze
- Schon wieder sorgt Prinz Andrew für einen Skandal.
- Ein Mann, den er zu seinem Berater ernannt hatte, gilt als chinesischer Spion.
- Ein britischer Sicherheitspolitiker spricht von einem «äusserst peinlichen» Fall.
Ein Vertrauter von Prinz Andrew (64) darf nicht nach Grossbritannien einreisen, weil er als chinesischer Spion gilt. Ein Gericht in London bestätigte eine Entscheidung der Regierung aus dem Jahr 2023.
Der jüngere Bruder von König Charles III. (76) hatte den Geschäftsmann zu seinem Berater ernannt und ihm Verbindungen zur königlichen Familie versprochen, wie die Zeitung «Times» berichtete.
Der mutmassliche Spion sei zur Geburtstagsfeier des 64-Jährigen auf Schloss Windsor 2020 eingeladen worden. Zudem sei er dazu ermächtigt worden, in Andrews Namen nach Investoren in China zu suchen.
Sicherheitspolitiker: «Äusserst peinlicher Fall»
Der Sicherheitspolitiker Tom Tugendhat von der Konservativen Partei nannte den Fall in der BBC «äusserst peinlich». Der Buckingham-Palast wollte sich nicht äussern. Man verwies darauf, dass Andrew kein «Working Royal» sei und nicht im Namen der königlichen Familie auftrete.
«H6», wie der Mann genannt wird, hatte Einspruch gegen das Einreiseverbot eingelegt. Dies wies eine Berufungskommission nun zurück. Das chinesische Aussenministerium wies die Unterstellungen zurück.
Die Volksrepublik lehne die Verwendung von «Spionage» zur Verunglimpfung Chinas entschieden ab, hiess es. Peking forderte die «betroffene Seite» auf, politische Manöver gegen China einzustellen.
Prinz Andrew ist schwarzes Schaf der Royals
Prinz Andrew hat aus seiner Zeit als Handelsgesandter der britischen Regierung von 2001 bis 2011 noch enge Beziehungen nach China. Er gilt wegen seiner Verwicklung in den Epstein-Missbrauchsskandal als schwarzes Schaf der Royals. Der Queen-Sohn zeigt sich nur selten in der Öffentlichkeit.
Der mutmassliche Spion habe «ein beträchtliches, man könnte sogar sagen, ungewöhnliches Mass an Vertrauen von einem ranghohen Mitglied der königlichen Familie gewonnen, das bereit war, mit ihm geschäftliche Aktivitäten einzugehen», betonte Richter Charles Bourne in seinem Urteil.
Andrew habe wegen seiner schwierigen privaten Lage unter starkem Druck gestanden. «Es ist offensichtlich, dass der Druck auf den Herzog ihn anfällig für den Missbrauch dieser Art von Einfluss machen könnte.»