Was Meghan und Harry dem Palast vorwerfen

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Grossbritannien,

Seit dem «Megxit» gilt Harry und Meghans Beziehung zur britischen Krone als angespannt. Ein brisantes Fernseh-Interview hebt die Eskalation nun auf eine neue Stufe - mit unabsehbaren Folgen.

Oprah Winfrey im Gespräch mit Herzogin Meghan. Foto: Joe Pugliese/Harpo Productions/AP/dpa
Oprah Winfrey im Gespräch mit Herzogin Meghan. Foto: Joe Pugliese/Harpo Productions/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Prinz Harry und Herzogin Meghan haben in einem brisanten Interview schwere Vorwürfe gegen das britische Königshaus erhoben.

Das Gespräch mit US-Star-Moderatorin Oprah Winfrey schlägt auf beiden Seiten des Atlantiks hohe Wellen - obwohl es im Vereinigten Königreich bis zum Montagabend noch nicht einmal offiziell ausgestrahlt wurde. Der Palast hüllte sich zunächst im Schweigen. Die Aussagen im Überblick.

RASSISMUS: Meghan wirft den Royals Rassismus vor - es ist wohl die am schwersten wiegende Anschuldigung, die viele erschüttert. Als sie mit Söhnchen Archie schwanger war, habe es Bedenken gegeben, «wie dunkel seine Haut sein könnte, wenn er geboren wird», erzählte Meghan im Interview des US-Senders CBS. Wer mit Prinz Harry darüber gesprochen habe, wollte das Paar nicht preisgeben - weil dies «sehr schädlich» für einige Personen wäre.

Laut Moderatorin Winfrey sollen sich die Vorwürfe aber nicht gegen Queen Elizabeth II. und ihren Ehemann Prinz Philip richten. Es sei allerdings klar, dass ein Baby mit dunkler Haut ein Problem für den Palast gewesen wäre, bekräftigte Meghan. Die Mutter der 39-jährigen Amerikanerin ist schwarz. Rassismus habe zur Entscheidung für den harten Schnitt vom Königshaus «einen grossen Teil beigetragen», hielt Harry fest.

SUIZIDGEDANKEN: «Ich wollte einfach nicht mehr am Leben sein», bekannte Meghan über ihre Zeit im Königshaus, in der sie mit Sohn Archie (1) schwanger war. Sie schilderte ihr Leben dort als eine Art goldenen Käfig, in dem sie kaum eigene Entscheidungen habe treffen können. Sie habe ihre Sorgen mit Harry geteilt und Hilfe bei einer der besten Freundinnen von Prinzessin Diana gesucht. Es sei ihr vom Palast aber verwehrt worden, in dieser schweren Phase professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

FEHLENDER BEISTAND: Auch Prinz Harry (36) beklagt «mangelnde Unterstützung und fehlendes Verständnis» von seiner Familie. Er fühle sich von seinem Vater Prinz Charles im Stich gelassen, obwohl der ihn doch eigentlich verstehen müsse, sagte Harry - eine klare Anspielung auf die Turbulenzen um seine Mutter Diana, die 1997 auf der Flucht vor Paparazzi bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam. Charles sei zeitweise nicht mal mehr ans Telefon gegangen, als er mit ihm über seine Loslösung vom Königshaus habe sprechen wollen, so Harry. «Ich werde ihn immer lieben, aber es gab sehr viele Kränkungen.»

IHRE MAJESTÄT: Wärmere Worte fand das Paar hingegen für Queen Elizabeth II. - Harry sprach über eine «wirklich gute» Beziehung zu seiner Grossmutter, zu der er mit Archie sogar über Videoschalten Kontakt halte. Seine Frau erinnerte sich an eine gemeinsame Reise, auf der sie mit der Monarchin eine Decke geteilt habe, um sich warm zu halten. Die Queen sei immer «wundervoll» gewesen, so Meghan.

KATE UND MEGHAN: Kate hat Meghan Markle ihrer Darstellung zufolge zum Weinen gebracht. Ein paar Tage vor der Hochzeit der Schauspielerin («Suits») mit Harry 2018 sei Kate über das Kleid eines Blumenmädchens verärgert gewesen. «Und es brachte mich zum Weinen. Und es hat wirklich meine Gefühle verletzt.» Danach habe die Frau von Prinz William sich allerdings entschuldigt und ihr Blumen geschenkt, sagte Meghan. Kate sei eine «gute Person».

GELDHAHN ZU: Mit dem «Megxit» hatte das Paar angekündigt, finanziell unabhängig leben zu wollen. Das Königshaus habe ihm allerdings bereits im ersten Quartal 2020 den Geldhahn zugedreht, hielt Harry fest. Auch die Kosten für das notwendige Security-Personal seien nicht mehr übernommen worden. Er und Meghan hätten unter anderem die millionenschweren Deals mit Netflix und Spotify abgeschlossen, um die Kosten für die Sicherheit decken zu können. «Und ich habe das, was meine Mutter [Prinzessin Diana] mir hinterlassen hat, und ohne das hätten wir das alles nicht machen können.»

HEIMLICHE Hochzeit: Die nicht nur von hartgesottenen Royal-Fans weltweit verfolgte Hochzeit des Paares 2018 sei ein Tag «für die Welt» gewesen, sagte Meghan. Sie und Harry hingegen hätten sich bereits drei Tage vorher in einer kleinen, privaten Zeremonie das Ja-Wort gegeben. Ausserdem erzählte Meghan, dass sie ihn nie gegoogelt habe.

DER NEUANFANG: In Kalifornien bauen sich Meghan und Harry seit dem vergangenen Jahr ein neues Leben fernab des Palastes. Eine Rückkehr nach London - ausgeschlossen. Auf Archie soll im Sommer ein zweites Kind folgen, nämlich ein Mädchen, wie das Paar bei Oprah Winfrey stolz verkündete. «Einen Jungen zu haben und ein Mädchen, was kann man mehr wollen?», sagte Harry. Die beiden wollen es bei zwei Kindern belassen. In seiner neuen Heimat hält das Paar überraschenderweise einige gerettete Hühner - in einem Stall namens «Archie's Chick-Inn».

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