Zukunft der Kultureinrichtungen in den USA ungewiss

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Während einige der Museen und Institute in den USA ihre Wiedereröffnung planen, zweifeln andere daran, ob sie überhaupt jemals wieder öffnen können.

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Das Metropolitan Museum will Ende August wieder öffnen. - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Corona-Pandemie hat die Kulturlandschaft der USA verändert.
  • Derzeit sind fast alle Kultureinrichtungen im Land geschlossen.
  • Einige wollen bald wieder öffnen, andere haben noch keine Zukunftspläne.

In weiten Teilen der USA sind derzeit fast alle Kultureinrichtungen geschlossen. Einige wollen bald wieder öffnen, manche 2021, wieder andere haben noch keine konkreten Pläne. Klar ist aber: Die Pandemie hat die US-Kulturlandschaft verändert - und kommt selbst ins Museum.

Ob das Art Institute in Chicago, das Getty-Museum in Los Angeles oder das Metropolitan Museum in New York. Ob Orchester, Ballett-Ensembles, Musik- und Literaturfestivals, Kinos oder der berühmte New Yorker Broadway: Die Kultur in den USA liegt derzeit in der Corona-Krise in weiten Teilen brach.

Als zum Frühjahrsbeginn die Coronavirus-Pandemie heftig in die USA hinüberschwappte, mussten zahlreiche Einrichtungen landesweit nach und nach schliessen. Ein grosser Teil davon ist im Sommer nun immer noch geschlossen.

Einige Institutionen haben schon wieder auf oder wollen in den kommenden Wochen zurückkehren. Andere haben bereits angekündigt, nicht vor 2021 zu starten. Und wieder andere zweifeln daran, ob sie es überhaupt jemals wieder zurückschaffen.

«Met Breuer» bleibt geschlossen

Im «Met Breuer» hatte Anfang März gerade zu herausragenden Kritiken eine Ausstellung mit Werken des deutschen Künstlers Gerhard Richter eröffnet. Neun Tage lang war sie zu sehen, dann musste das «Met Breuer» wegen der Corona-Pandemie schliessen. «Es ist wirklich herzzerreissend, dass die Ausstellung jetzt ungesehen bleiben muss», sagte Met-Kuratorin Brinda Kumar.

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Die Ausstellung im «Met Breuer» von Gerhard Richter. - Keystone

Mit dem «Met Breuer» schloss auch der Hauptsitz des Metropolitan Museums am Central Park. Anderen Museen der Stadt folgten schrittweise. Dies, während die Pandemie in der Stadt immer stärker zu wüten begann.

Wie es mit der weltberühmten Museumswelt der Millionenmetropole weitergeht, ist immer noch weitgehend unklar. Das als wegweisend geltende Metropolitan Museum hat gerade angekündigt, Ende August wieder aufmachen zu wollen. Jedoch nur mit Kapazitätseinschränkungen, Masken-, Abstands- und Hygieneregeln.

Das «Met Breuer» im früheren Gebäude des Whitney-Museums allerdings wird nicht wieder öffnen. Wegen zu hoher Kosten wird es an die nicht weit entfernte Frick Collection weitergegeben.

Wiederöffnungspläne noch unklar

Die New York Historical Society kündigte an, Mitte August erstmal wieder mit einer Ausstellung unter freiem Himmel zu starten. Für ältere und immungeschwächte Menschen gibt es Sonderöffnungszeiten. Zahlreiche andere Museen haben sich zu ihren Wiederöffnungsplänen noch gar nicht konkret geäussert.

Andere Kultureinrichtungen der Stadt haben sich bereits konkreter - und dramatischer - positioniert. Die Theater am berühmten Broadway, die Metropolitan Oper, die Philharmoniker und die Ballet-Ensembles: Bis Ende des Jahres wurden alle Auftritte abgesagt. «Unsere grösste Sorge ist die Gesundheit und die Sicherheit unseres Publikums, unserer Musiker und unserer Angestellten». Dies sagte die Präsidentin der Philharmoniker, Deborah Borda.

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Die Metropolitan Oper in New York hat bis Ende des Jahres jegliche Auftritte gestrichen. - Keystone

Alle diese Institutionen, die sich hauptsächlich von Spenden und Eintrittsgeldern finanzieren, gehen von Verlusten im hohen Millionenbereich aus. Viele Mitarbeiter wurden bereits entlassen oder freigestellt. «Es ist eine sehr schwierige Zeit», sagte Peter Gelb, Direktor der Metropolitan Oper.

Oscars erst im April

An der Westküste sieht die Situation ähnlich aus. In der Film- und Musikbranche mussten Drehs unterbrochen, Kinostarts verschoben und zahlreiche Preisverleihungen abgesagt oder verschoben werden.

Das hat auch schon Auswirkungen auf 2021: Die Oscars beispielsweise sollen im kommenden Jahr erst im April stattfinden. Die lange geplante Eröffnung des neuen «Oscar»-Museums ist ebenfalls betroffen - statt Dezember 2020 ist nun der 30. April 2021 geplant.

Museen hatten in Kalifornien erst wieder öffnen dürfen, wurden dann aber aufgrund steigender Coronavirus-Neuinfektionen wieder geschlossen. In anderen Teilen des Landes sind viele Museen, oft mit umfangreichen Abstands- und Hygieneregeln, wieder geöffnet oder planan ihre Öffnung. Angesichts steigender Infektionszahlen in grossen Teilen des Landes bewerten das aber auch viele Experten kritisch.

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Die Oscars wird in den April 2021 verschoben. - Keystone

Unterdessen sehen viele Kuratoren die Ereignisse vor den Türen ihrer Einrichtungen bereits jetzt als museumswürdig: Eine Pandemie mit all ihren Auswirkungen, zeitgleich mit landesweiten Protesten gegen Polizeibrutalität und Rassismus. Sie haben damit begonnen, Erinnerungsstücke zu sammeln Masken, Poster, Ton- und Videoaufnahmen.

«Ich denke, es ist ein Projekt der nationalen Abrechnung». Dies sagte Anthea Hartig, Direktorin des Smithsonian’s National Museum of American History in Washington, der «New York Times». «Es gibt so viele Arten, auf die wir das dokumentieren und verstehen - und der Geschichte dienen müssen. Das ist eine unserer wichtigsten Berufungen.»

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