Bettler in Zürich: Hans-Peter Portmann (FDP) attackiert Stadtregierung
Bettler werden in der Stadt Zürich immer dreister: Sie belästigen jetzt auch Tisch für Tisch die Gäste in Strassencafés. Bürgerliche Politiker fordern mehr Durchgreifen seitens der Polizei. Und geben der linken Stadtregierung die Schuld an der eskalierenden Situation.
Das Wichtigste in Kürze
- Die immer dreistere Bettlerei in Zürich wird zum Thema im Bundeshaus.
- Bürgerliche werfen der linken Stadtregierung vor, am Missstand schuld zu sein.
- Gegen die meist osteuropäischen Bettler müsse die Polizei verstärkt vorgehen, bevor die Situation weiter eskaliere.
Selbst im Bundeshaus wird das Betteln in der Stadt Zürich zum Thema. Statt am Bahnhof den Pendlern aufzulauern, klappern die meist osteuropäischen Bettler die Strassencafés ab – zum Ärger von Gästen und Wirten.
Bald Zustände wie in Genf?
Die Schuld liege klar bei der linken Stadtregierung, sagt FDP-Nationalrat Hans-Peter Portmann. Er warnt: Wenn jetzt nicht durchgegriffen wird, dann erlebt Zürich bald Zustände wie in Genf. Dort habe man zu lange zugeschaut, bis die Bettler nicht nur Strassencafés, sondern auch stehende Autokolonnen als Jagdrevier entdeckt hatten.
Für SVP-Nationalrat Mauro Tuena ist die Situation ebenfalls unhaltbar. Es genüge nicht, die einzelnen Bettler zu verzeigen. «Symptombekämpfung braucht es auch, aber es ist nicht nachhaltig. Man muss die ganzen Bettler-Ringe zerschlagen.» Diese seien meist aus Osteuropa und operierten professionell.
Geld geben ist tabu
Damit ist für Tuena auch klar: Eins der Probleme ist das Schengen-Abkommen, das den freien Personenverkehr garantiert. Dieses habe aber trotz allem mehr Vorteile als Nachteile, gibt Hans-Peter Portmann zu bedenken.
Als Passant oder Cafébesucher sei eines aber wichtig, sagt Tuena: Nie Geld geben. «Wir haben in der Schweiz ein sehr engmaschiges Sozialnetz. Wenn man kein Geld hat, kann man auf verschiedene Ämter gehen und bekommt Unterstützung.»