Abtretender SVP-Bundesrat Mauer fordert eine pragmatischere SVP
Ueli Maurer fordert eine SVP, die mehr kooperiere und mitgestalte. Die Partei drohe Wirkung zu verlieren, wenn sie immerzu Alarm schlage.
Das Wichtigste in Kürze
- In seinem letzten Interview als Bundesrat fordert Ueli Maurer eine pragmatischere SVP.
- Noch nicht alle hätten begriffen, dass sie als stärkste Partei mehr mitgestalten müsse.
- Es sei ein langer Weg, es brauche auch neue Köpfe.
Der abtretende SVP-Bundesrat Ueli Maurer hat von seiner Partei mehr Verantwortungsbewusstsein und mehr Kooperation verlangt. Die Partei müsse lernen, dass sie als stärkste Partei mehr mitgestalten müsse, sagte er im Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung» (NZZ).
«Das haben bei uns noch nicht alle begriffen», sagte er in seinem letzten Interview als Bundesrat. Es gebe Themen, wie etwa die EU-Frage, bei der die SVP nicht nachgeben dürfe. «Dann gibt es aber auch Themen, wo die SVP nicht unbedingt das Maximum aber zusammen mit anderen das Optimum anstreben sollte.»
Die NZZ sprach Maurer darauf an, dass die Partei unter ihm als Parteipräsident aber eben «kompromissloser und dogmatischer» geworden war. Zu seinem politischen Karriereende verlange er nun mehr Pragmatismus. Mauer antwortete darauf, dass er schon als Parteipräsident auf Konsens gepocht habe.
«Es ist ein langer Weg, und es braucht auch neue Köpfe», sagte er zudem. Wenn eine Partei immerzu Alarm schlage, verliere sie ihre Wirkung. Die SVP brauche eine neue positive Erzählung.
Als neuer Kopf der SVP wurde im Dezember Albert Rösti in den Bundesrat gewählt. Er wird das Umwelt- und Energiedepartement leiten. Maurer übergab das Finanzdepartement FDP-Bundesrätin Karin Keller-Sutter.