AHV 21: Frauen klar gegen Rentenalter 65 - Männer deutlich dafür
Das Wichtigste in Kürze
- Die AHV-Reform wurde am 25. September nur ganz knapp vom Schweizer Stimmvolk angenommen.
- Während ein Grossteil der Männer Ja stimmte, sagten fast 60 Prozent der Frauen Nein.
- Grosse Differenzen gibt es auch beim Alter und punkto Einkommen.
Am Schluss wurde es ganz knapp: 50,6 Prozent der Schweizer Stimmbevölkerung sagten Ja zur AHV-Reform mit Rentenalter 65 für Frauen. Einmal mehr zeigte sich am Wahlsonntag ein deutlicher «Röstigraben» zwischen den deutsch- und den italienisch- und französischsprachigen Gebieten. Doch es gibt auch einen «Geschlechtergraben».
Wie die Nachwahlbefragung der «Tamedia»-Zeitungen zeigt, ist die AHV-Vorlage bei den Frauen klar durchgefallen. 63 Prozent der befragten Frauen haben demnach gegen die Gesetzesänderung gestimmt. Über 65 Prozent der befragten Männer gaben hingegen an, für die Reform gestimmt zu haben.
Wie haben Sie bei der AHV-Reform mit Rentenalter 65 für Frauen gestimmt?
Neben dem «Geschlechtergraben» ist einmal mehr aber auch ein «Altersgraben» zu erkennen. Vor allem die Wähler älterer Jahrgänge haben nämlich der Vorlage des Bundesrates zum Sieg verholfen. Mehr als 67 Prozent der über 65-Jährigen haben gemäss der Nachwahlbefragung den Antrag angenommen.
Dagegen lehnten fast 60 Prozent der 50- bis 64-Jährigen die AHV-Reform ab – und bei den 35- bis 49-Jährigen waren es demnach rund 55 Prozent. Bei den 18- bis 34-Jährigen waren es rund 50 Prozent.
Interessant ist auch, dass es grosse Unterschiede beim Einkommen gibt. So haben fast 65 Prozent der Schweizer oder Schweizerinnen mit einem Einkommen von monatlich über 11'000 Franken Ja gestimmt. Bei den befragten Personen mit tieferem Einkommen – zwischen 3000 und 5000 Franken – waren es nur gut 40 Prozent.
Wie das Meinungsforschungsinstitut Leewas festhält, wurde die AHV-Reform von «Männern, Pensionierten und gut verdienenden» angenommen – Frauen und Personen mit tieferem Einkommen lehnten sie mehrheitlich ab.