Alain Berset: Bundespräsident redet über Frauen in der Arbeitswelt
Alain Berset thematisierte, anlässlich des Frauenstreiks, die Bedeutung von Frauenrechten beim Gipfel der Internationalen Arbeitsorganisation.
Das Wichtigste in Kürze
- «Soziale Gerechtigkeit für alle» war das Thema des Gipfeltreffens der IAO in Genf.
- Hier wurde die Benachteiligung von Frauen in der Arbeitswelt von Berset angesprochen.
- Häufig empfangen sie weniger Lohn und Rente und werden oft zu Diskriminierungs-Opfern.
An der Eröffnung des Gipfels der Internationalen Arbeiterorganisation (IAO) prangerte Alain Berset die Benachteiligung von Frauen an. «Frauen erhalten viel zu oft weniger Lohn und Rente als Männer.» Das stellte der Vorsteher des Eidgenössischen Departements des Innern (EDI) fest. Darüber hinaus betonte er, dass sie häufiger unbezahlte Arbeit leisteten und Opfer von Diskriminierung und Belästigung seien.
Besonders der Frauenstreik zeige, «wie Empörung sich in politisches Handeln verwandle». Diese Kämpfe hätten zu Fortschritten geführt, so der Bundespräsident in Genf. Auch begrüsste Alain Berset das jüngste Übereinkommen der Organisation gegen sexuelle Gewalt am Arbeitsplatz.
Internationalen Gemeinschaft soll sich besser abstimmen
An dem zweitägigen Gipfel sollen gemäss dem EDI Strategien für ein besser abgestimmtes Engagement der internationalen Gemeinschaft erörtert werden. Erstmals findet im Rahmen des IAO-Gipfels ein dem Thema «Soziale Gerechtigkeit für alle» gewidmetes Treffen der Staats- und Regierungschefs statt. Das teilte das EDI mit.
«Neue Technologien, Klimawandel, Migrationsbewegungen und die demografischen Herausforderungen betreffen alle. Dies erfordert die Mobilisierung des gesamten multilateralen Systems», sagte Berset in seiner Rede gemäss dem EDI weiter.
IAO kann Gerechtigkeit stärken
Alain Berset betonte, dass soziale Entwicklung, Gerechtigkeit und Frieden voneinander abhängig seien – sowohl innerhalb von Staaten wie zwischen ihnen. Die IAO mit ihrer tripartiten Struktur verfüge über besondere Möglichkeiten, die soziale Gerechtigkeit zu stärken, sagte der Bundespräsident. An der IAO sind neben den Staaten auch Organisationen von Arbeitgebenden und -nehmenden beteiligt.
Das Gipfeltreffen zur sozialen Gerechtigkeit findet parallel zur 111. Internationalen Arbeitskonferenz (IAK) der IAO und zum Frauenstreik in der Schweiz statt.
Die IAO wurde nach dem Ersten Weltkrieg 1919 zusammen mit dem Völkerbund gegründet. Die Schweiz ist ein Gründungsmitglied. Heute ist die IAO eine UNO-Sonderorganisation mit Sitz in Genf.