Alain Berset & Ueli Maurer gönnen sich Bier in Beizen-Debatte
Über 9 Stunden debattierte der Nationalrat über die Corona-Öffnungen. Das machte durstig. Die Bundesräte Berset und Maurer liessen sich eine Stange servieren.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei der Covid-Schlacht im Nationalrat floss neben Kaffee auch jede Menge Bier.
- Selbst die Bundesräte Ueli Maurer und Alain Berset wurden mit einem «Einsiedler» bedient.
- Politisch setzten Sie sich durch. Ob es an einem Schluck Bier lag, ist unklar.
Bars und Restaurants bleiben im ganzen Land bis auf Weiteres geschlossen. Nach einer Debatte über neun Stunden entschied sich der Nationalrat kurz vor Mitternacht dagegen, diese am 22. März zu öffnen.
Die Politiker selbst waren während der Marathon-Debatte zu den Corona-Massnahmen indes bestens verpflegt. Das Restaurant im Bundeshaus ist als «Kantine» nämlich geöffnet. Und servierte neben einigen Menus auch sehr viele Getränke. In Nicht-Pandemie-Zeiten ist die «Galérie des Alpes» jeweils gut besucht. Aktuell gelten aber strengste Schutzkonzepte.
Neben Kaffee und Wasser waren dabei ab dem späten Nachmittag natürlich auch alkoholische Getränke gefragt. Das ist nichts Aussergewöhnliches. Schliesslich müssen die meisten Nationalräte nicht dauernd Reden halten, sondern primär abstimmen.
Kühles Bier auch für Ueli Maurer und Alain Berset
Dennoch ist kurz nach 22 Uhr einigen leicht angeheiterten Parlamentariern aufgefallen, dass selbst die beiden Bundesräte Alain Berset und Ueli Maurer nicht auf ein «kühles Blondes» verzichteten.
Wie ein Foto der Agentur Keystone/SDA zeigt, verstauten die beiden unter ihrem Rednerpult tatsächlich klammheimlich eine Flasche Bier. Gemäss gesicherten Nau.ch-Informationen wurde den Bundesräten dazu gar eine «Stange» serviert.
Auf die Frage, wo er sich in einem Jahr sehe, meinte Alain Berset an einer Pressekonferenz am 17. Februar: «Auf einer Terrasse mit einem Bier!»
Nun ist zumindest ein Teil dieses Wunsches schon früher in Erfüllung gegangen. Statt einer Terrasse wars nun halt der Nationalratssaal. Ob die beiden fürs Covid-Gesetz zuständigen Magistraten auch tatsächlich vom flüssigen Gold getrunken haben, ist nicht überliefert.
Maurers Departement will die lustige Anekdote nicht kommentieren. Aus bundesratsnahem Umfeld heisst es jedoch, dass die Symbolik nicht zu unterschätzen sei. Schliesslich hätten die beiden Schulter an Schulter für die Position des Bundesrats gekämpft. Von einem angeschlagenen Kollegialitätsprinzip könne deshalb keine Rede sein.
Bier stammt von «Corona-Rebell» Gmür
Ironie des Schicksals: Beim bundesrätlichen Bier handelt es sich um die Marke «Einsiedler», Variante «Spezial hell». Dieses wird von Mitte-Nationalrat Alois Gmür gebraut. Ausgerechnet der Schwyzer sorgte kürzlich für Schlagzeilen, weil er trotz Corona-Einschränkungen an der Einsiedler Fasnacht teilnahm.
Das BAG von Alain Berset hatte daran überhaupt keine Freude - auch wenn es bei der illegalen Fasnacht zu keinen Corona-Ansteckungen kam.
So oder so machten sowohl Berset wie auch Maurer im Grossen und Ganzen offenbar einen guten Job. In den meisten Punkten setzte sich der Bundesrat bei der Monster-Debatte zum Covid-Gesetz nämlich mit seiner Haltung durch.