Alain Berset

Alain Berset zieht Bilanz bei versprochenem Terrassen-Bier

Matthias Bärlocher
Matthias Bärlocher

Bern,

Vor 365 Tagen vorausgesagt: Bundesrat Alain Berset trinkt ein Bier auf einer Terrasse, Lockerungen sei Dank. Mit Nau.ch zieht er dabei Corona-Bilanz.

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Genau ein Jahr nach seiner Bier-Prognose gönnt sich Bundesrat Alain Berset tatsächlich ein Bier auf einer Terrasse und beantwortet Fragen zum ersten Tag nach Aufhebung der meisten Massnahmen. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Bundesrat Alain Berset trinkt heute wie versprochen ein Bier auf einer Terrasse.
  • Vor genau einem Jahr hatte er vorausgesagt, dass dies möglich sein werde.
  • Am ersten Tag nach Aufhebung der Massnahmen zieht er mit Nau.ch Corona-Bilanz.

Am 17. Februar 2021 steckte die Schweiz noch in der zweiten Welle der Corona-Pandemie. Der Streit um die Öffnung der Restaurant-Terrassen tobte (sie blieben zu), eine baldige dritte Welle wurde befürchtet (was eintrat). Und doch machte Gesundheitsminister Alain Berset eine optimistische Prognose: Ein Jahr später werde er sich auf einer Terrasse ein Bier gönnen, gönnen können.

Genau ein Jahr später

Kann es Zufall sein, dass der Bundesrat just am 17. Februar 2022 den «Freedom Day», Freudentag oder wie auch immer man ihn nennen möchte, stattfinden lässt? Nau.ch hat Bundesrat Berset auf seine Prophezeiung behaftet und zum Bier auf der Terrasse des Kino Rex in Bern getroffen.

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Am 17. Februar 2021 äusserte sich Bundesrat Alain Berset zur Frage, wo er sich in einem Jahr sehe, - YouTube/@Der Schweizerische Bundesrat

Es sei zwar nicht sein erstes Bier seither, aber ein grosser Schritt heute und tatsächlich absoluter Zufall, beteuert Alain Berset. «Vor einem Jahr hätte ich nie gedacht, was da noch alles auf uns zukommt», so der Bundesrat. Keine Rede von Delta oder Omikron, die Impfkampagne hatte gerade begonnen: «Es war eine völlig andere Situation. Aber ich bin froh zu sehen, dass es möglich ist, ein Jahr später Wort zu halten.»

Ein Prosit auf die Bevölkerung

An Alain Bersets Anstossen mit Bier könnten indes einige Anstoss nehmen. Schliesslich hat er selbst mitentschieden, dass die nun aufgehobenen Massnahmen überhaupt verhängt wurden. Auf die Kritik an seiner Person angesprochen betont er selbst, dass niemand eine solche Zeit hätte erleben wollen.

Terrasse Restaurant Luzern
Kein Bier, nicht einmal ein Glas Wasser gab es auf der Terrasse des Restaurants Opus in der Altstadt von Luzern vor einem Jahr und bis zum 19. April 2021.. - Keystone

«Wir mussten es aber tun. Wir haben das gemacht als Gesellschaft, mit unseren Institutionen und der Bevölkerung, die sehr gut mitgemacht hat.» Die Situation im Land sei so gut, weil sehr viele Leute einen Beitrag leisten wollten.

Sind Sie mit den Lockerungen zufrieden?

«Ich lasse mich impfen, auch wenn es für mich nicht zwingend notwendig ist. Aber ich mache das, weil es ein guter Beitrag ist.»

Rückblickend sei es keine einfache Zeit gewesen, eine Prüfung für das Land, die Bevölkerung und deren Zusammenhalt. «Aber jetzt gehen wir in Richtung bessere Tage. Das ist eine gute Sache.»

Alain Berset: «Heute sollen sich alle freuen»

Freuen sollen sich heute aber alle, sagt Berset. Sowohl die pflichtschuldigst Geboosterten, wie auch die Ungeimpften oder Kinder und Jugendliche, für die ein prägender Lebensabschnitt endet. Freuen vor allem auf die Zukunft: «Weil wir jetzt viel bessere Instrumente haben, um die Pandemie zu bekämpfen.» Viel gelernt, Impfungen, Zertifikate um Schliessungen zu vermeiden, zählt Alain Berset auf, aber: «Die Pandemie ist noch nicht vorbei.»

Bier Alain Berset Terrasse
Darauf nehmen wir noch einen Schluck: Bier mit Bundesrat Alain Berset auf der Terrasse des Kino Rex in Bern, am 17. Februar 2022. - Nau.ch

Berset betont die Gemeinschaft: «Das bedeutet nicht, dass alles reibungslos lief und immer alle einverstanden waren. Aber wir haben dies als Land gemeistert, so gut wie es möglich war.» Man werde sicher eine gute Bilanz machen müssen, um daraus zu lernen.

Berset erinnert an die vielen Verstorbenen und das grosse Leid, dass viele in der Pandemie erleben mussten. Nach vorne blicken, aber das Erlebte nicht vergessen, laute die Devise, denn: «Das war die schlimmste Gesundheitskrise seit hundert Jahren.»

Umgekehrt habe man sehr viel Erfahrung sammeln können und sei so vielleicht besser gewappnet gegen künftige Krisen. Und darauf stösst der Gesundheitsminister gerne an: das Erreichte und das hoffentlich Gelernte.

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