Autobahn A1: Nationalrat Erich Hess fordert Ausbau auf sechs Spuren
SVP-Nationalrat Erich Hess verlangt vom Bund einen generellen Ausbau der A1 auf den Streckenabschnitten zwischen Bern und Zürich und Lausanne und Genf.
Das Wichtigste in Kürze
- Auf der längsten Autobahn der Schweiz kommt es regelmässig zu erheblicher Staubildung.
- Nationalrat Erich Hess will Nägel mit Köpfen machen: Er verlangt einen sofortigen Ausbau.
- Die Verbreiterung sei das wirksamste Mittel, um der Überlastung zu begegnen, erklärt Hess.
Die A1 ist die längste Autobahn der Schweiz: Sie verbindet die Ballungsräume Genf, Bern, Zürich und St. Gallen und durchquert die Eidgenossenschaft in 410 Kilometern Länge von Osten nach Westen. Die A1 macht ungefähr einen Fünftel des Nationalstrassennetzes aus und wird durchgehend in beide Richtungen auf mindestens zwei Spuren geführt.
Einige Teilabschnitte der A1 wurden bereits auf sechs Spuren ausgebaut, weitere Ausbauschritte an bekannten Flaschenhälsen sind derzeit in Planung. Durch das gesteigerte Aufkommen kommt es auf dieser wichtigen Verbindungsachse dennoch regelmässig zu erheblichen Verkehrsbehinderungen.
Erich Hess: «Genereller Ausbau der A1 ist zwingend nötig»
In einer Motion fordert Nationalrat Erich Hess (SVP/BE) deshalb den sofortigen Ausbau der A1: Auf den Streckenabschnitten zwischen Bern und Zürich sowie Genf und Lausanne soll sie generell auf mindestens sechs Spuren erweitert werden.
Für den SVP-Nationalrat steht fest: «Das Strassennetz der Schweiz ist für rund sechs Millionen Menschen ausgelegt – mittlerweile steuern wir aber auf neun Millionen zu. Gerade diese Streckenabschnitte sind deshalb chronisch überlastet.» Einerseits müsse die Zuwanderung begrenzt werden, so Hess. Gleichzeitig sei aber auch ein Ausbau des Strassennetzes notwendig, damit diese neun Millionen nicht im Stau stehen.
Die bereits geplanten Ausbauschritte greifen für den Berner indes zu kurz: «Ein genereller Ausbau ist zwingend nötig», erklärt Hess gegenüber Nau.ch. Ansonsten würde sich der Verkehr einfach an den schmalen Nadelöhren in breitere Streckenabschnitte zurückstauen. Das bisherige Konzept «Ausbau bei Engpass» sei veraltet.
Konfliktpotenzial mit Landwirtschaft?
Geplante Ausbauprojekte an Autobahnstrecken werden wegen zahlreichen Einsprachen immer wieder verzögert: Neben Anrainergemeinden und Vereinen sind es oft auch betroffene Landwirte, die sich querstellen. Gegen den geplanten Ausbau der A1 im Grauholz wurden insgesamt 64 Einsprachen erhoben. Für die Anliegen der Landwirtschaft habe er Verständnis, erklärt Hess.
Gleichzeitig erklärt der Unternehmer und Lastwagenführer: «Natürlich brauchen breitere Autobahnen auch mehr Platz.» Um den Selbstversorgungsgrad der Eidgenossenschaft nicht zu gefährden, müssten verbaute Landwirtschaftsflächen deshalb entsprechend kompensiert werden. «Das ist aber nicht nur beim Bau von Autobahnen so – jegliche Infrastruktur benötigt Platz: Es ist daher auch wichtig, das ungezügelte Bevölkerungswachstum der Schweiz mittels Zuwanderungsstopp zu limitieren», erklärt Hess.
«Road Pricing» keine Lösung
Strassengebühren erachtet der Berner indes als kein geeignetes Mittel, um dem erhöhten Verkehrsaufkommen zu begegnen: «Ich bin prinzipiell gegen jegliche Erhöhung von Steuern, Gebühren und Abgaben», erklärt Hess. Hinzu käme, dass sich der Strassenverkehr hierzulande bereits jetzt zu mehr als 100 Prozent selbst finanziere.
Schliesslich würde das Problem damit nur auf Landstrassen und den Bahnverkehr verlagert: «Schon heute kämpft die SBB mit denselben Problemen – die Bahn ist auf diesen Strecken ebenso überlastet, wie die Strasse.»
Für Hess ist der generelle Ausbau daher die einzige wirksame Methode, um der chronischen Überlastung der Hauptverkehrsachse zu begegnen. Mit 31 Mitunterzeichnerinnen und Mitunterzeichnern scheint sein Anliegen wenigstens innerhalb der SVP-Fraktion auf grosse Resonanz zu stossen.