BAG korrigiert Aussagen von Krisenmanager Patrick Mathys
Mussten tatsächlich über 40 Personen trotz dritter Impfung wegen Omikron hospitalisiert werden? Nein. Das BAG korrigiert die Aussagen von Krisenmanager Mathys.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Booster-Impfung soll auch guten Schutz vor der Omikron-Variante bieten.
- Patrick Mathys erklärte, dass 42 Personen trotz dritter Dosis im Spital gelandet sind.
- Nun sagt das BAG: Diese Aussage ist nicht korrekt. Es handle sich primär um Ungeimpfte.
Mit Verzögerung hat die Booster-Kampagne in der Schweiz Fahrt aufgenommen. Über 23 Prozent der gesamten Bevölkerung haben die dritte Impfung schon erhalten. Bei den gefährdeten Menschen über 65 Jahren liegt der Anteil bereits bei 63 Prozent.
Internationale Studien zeigen, dass der Booster gut vor schweren Verläufen schützt – wohl mit Abstrichen selbst bei der Omikron-Variante. Das BAG wollte oder konnte aber letzte Woche auf Anfrage nicht preisgeben, wie viele Personen trotz Booster im Spital landeten.
Umso mehr erstaunten Zahlen, welche BAG-Krisenmanager Patrick Mathys am Dienstag anlässlich einer Pressekonferenz publik machte. 42 Personen seien trotz Booster-Dosis wegen Omikron ins Spital eingeliefert worden.
Mathys betonte zwar, man solle ihn nicht auf die genaue Anzahl behaften, «aber es ist in dieser Grössenordnung». Labors seien auch beauftragt worden, bei Hospitalisierten aktiv nach Omikron zu suchen, so der vielbeschäftigte BAG-Topmann.
BAG: «Zum Grossteil ungeimpfte Personen»
Sicher ist: Die Aussage, dass 42 Personen trotz Booster wegen Omikron im Spital liegen, sorgte in der Bevölkerung für Unruhe. Allerdings zu Unrecht, wie sich nun zeigt. Auf Anfrage von Nau.ch bestätigt ein BAG-Sprecher, dass die Zahl von Mathys nicht korrekt ist.
Richtig sei, dass per Montag, 27. Dezember, zwischen 40 und 50 Personen wegen Omikron hospitalisiert waren. Allerdings handle es sich «dabei zum grössten Teil um ungeimpfte Personen». In der «Minderheit» seien auch geimpfte Personen betroffen.
Bisher 70 bis 80 Hospitalisierte wegen Omikron
«Wir gehen zum heutigen Zeitpunkt davon aus, dass nur ein kleiner Teil der 40 bis 50 Personen ein dritte Impfung/Auffrischimpfung erhalten hat», so der BAG-Sprecher weiter. Er fügt an, dass per Mittwoch, 29. Dezember die Zahl der aufgrund der Omikron-Variante hospitalisierten Personen auf «70 bis 80» angestiegen sei.
Detailliertere Informationen zur Wirksamkeit des Boosters in der Schweizer Realität kann das BAG aktuell nicht preisgeben. Dem Vernehmen nach sollen die Impfdurchbrüche aber an der nächsten Pressekonferenz vom Dienstag thematisiert werden.