Balthasar Glättli tritt als Grünen-Parteipräsident ab
Grünen-Präsident Balthasar Glättli will im April 2024 an der Delegiertenversammlung nicht mehr zur Wiederwahl für das Amt des Parteipräsidenten antreten.
Das Wichtigste in Kürze
- Grünen-Präsident Balthasar Glättli hat genug: «Ich bin das Gesicht dieser Niederlage!»
- Der Zürcher wird sich im April 2024 nicht mehr zur Wiederwahl ins Parteipräsidium stellen.
- Er wünscht sich nun ein «weiblicheres und jüngeres Führungsduo», so der Linkspolitiker.
Grünen-Parteipräsident Balthasar Glättli hat genug. Im Interview mit Dominik Meier von «Radio SRF» erklärt der Zürcher: «Ich bin das Gesicht dieser Niederlage.» Er werde im April an der Delegiertenversammlung nicht für die Wiederwahl ins Parteipräsidium zur Verfügung stehen.
Ein Parteipräsident sei wie eine Strassenlaterne: «Oben muss man leuchten, unten wird man angepinkelt.» Glättli habe mit zweiterem nie Probleme gehabt, erklärt er. Aber nach der Wahlniederlage im Oktober sei klar, dass er nicht mehr genügend strahlen könne.
Balthasar Glättli wünscht sich Duo an der Spitze
Aus diesem Grund möchte Balthasar Glättli «den Stab weiterreichen», wie er im Interview erklärt. Er wünsche sich für die Nachfolge ein Duo, das jünger und weiblicher sei. Eigentlich wollte er seinen Rücktritt erst nach den Bundesratswahlen im Dezember 2023 verkünden, so Glättli. Den Entscheid gefällt habe er jedoch bereits kurz nach den Wahlen.
«Wir sind überproportional stark bei den Jungen und bei den Frauen. Entsprechend hoffe ich, dass es auch Frauen gibt, die sich für das Amt zur Verfügung stellen.» Wie «Radio SRF» weiter berichtet, seien die Nationalrätinnen Sibel Arslan (BS), Marionna Schlatter (ZH) oder Franziska Ryser (SG). Auch die derzeitige Fraktionspräsidentin Aline Trede (BE) dürfte zum engeren Favoritenkreis gehören.
Die Grüne Partei hat die Erstmeldung von «Radio SRF» mit einer Medienmitteilung bestätigt. Die Grünen hatten bei den Wahlen 2023 3,4 Prozent Wählerstimmenanteil eingebüsst – und fünf Nationalratsmandate verloren. Auch im Ständerat dürfte die Partei eine Schlappe kassieren: In der kleinen Kammer fallen die Grünen aller Voraussicht nach von fünf auf drei Sitze zurück.