Baume-Schneider: Krankenkassen-Prämien steigen um 6 Prozent
Gesundheitsministerin Elisabeth Baume-Schneider stellt die Krankenkassenprämien für 2025 vor. Im Schnitt steigen sie um 6 Prozent.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Krankenkassenprämien steigen 2025 durchschnittlich um 6 Prozent.
- Die kantonalen Unterschiede sind gross: Von 1,5 in Basel-Stadt bis 10,5 Prozent im Tessin.
- Bundesrätin Baume-Schneider präsentiert die Zahlen und Hintergründe dazu.
Das BAG hat die von den Krankenkassen aufgrund deren Prognosen beantragten Prämien-Erhöhungen kontrolliert und bewilligt. Heute werden sie von der Departements-Chefin Elisabeth Baume-Schneider präsentiert: Im Durchschnitt bezahlen die Versicherten nächstes Jahr 6 Prozent mehr. Die mittlere Monatsprämie wir 378,70 Franken betragen; dies sind 21,60 Franken mehr als 2024.
Für Erwachsene steigt die mittlere Prämie um 6 Prozent auf 449,20 Franken. Bei jungen Erwachsenen erhöht sie sich um 5,4 Prozent auf 314,10 Franken, bei Kindern um 5,8 Prozent auf 117,90 Franken. Das BAG geht davon aus, dass wegen nun folgenden Krankenkassen- und Franchisen-Wechseln die effektiv um etwa 5,5 Prozent steigen wird.
Grosse kantonale Unterschiede
Der Anstieg fällt somit zwar kleiner aus als vor einem Jahr mit 8,7 Prozent. Wie der Dachverband Budgetberatung Schweiz schreibt, seien die Krankenkassenprämien zunehmend auch für den Mittelstand eine grosse Belastung.
Erneut steigen die Prämien im kantonalen Vergleich sehr unterschiedlich. Am stärksten steigen sie erneut in den Kantonen Tessin (10,5 Prozent), gefolgt von Glarus (9,2 Prozent) und Wallis (7,8 Prozent). Am wenigsten hart trifft es die Kantone Basel-Stadt (1,5 Prozent), Schaffhausen (3,8 Prozent) und St. Gallen (4,4 Prozent).
In den weiteren grösseren Kantonen steigen die mittleren Prämien wie folgt (in Prozent): Aargau 7,1; Bern 5,6; Graubünden 6,6; Luzern 8,9; Thurgau 4,7; Zug 5,4; Zürich 4,9.
Gründe: höhere Kosten, ältere Patienten und Teuerung
Die Berechnungen für die Prämienerhöhung setzt sich – nebst der Geografie – aus verschiedenen Faktoren zusammen. Die Kosten sind überdurchschnittlich gewachsen. Von Januar bis Juli 2024 belaufe sich die Kostensteigerung auf 4,1 Prozent.
Die Gründe dafür seien vielschichtig. Dazu gehören einerseits die Alterung der Gesellschaft und der medizinische Fortschritt, schreibt das BAG. Gleichzeitig stelle man aber auch fest, dass die Zahl der Behandlungen in der ganzen Bevölkerung ansteige.
Das heisse, dass der Kostenanstieg auch auf die Mengenausweitung zurückzuführen sei. Hauptsächlich die Kosten für Medikamente und für ambulante Behandlungen seien in den letzten Jahren gestiegen.
Ins Gewicht falle aber auch die Teuerung. Diese wirke sich im Gesundheitswesen immer etwas verspätet aus. Aber höhere Kosten für Energie, Miete oder Löhne liessen nun auch die Gesundheitskosten steigen.
Baume-Schneider: Sparvorschläge gesucht
Die Bundesrätin erwähnt verschiedene Möglichkeiten, wie die Kosten im Gesundheitswesen gedämpft werden könnten. Zum Beispiel den Gegenvorschlag zur Kostenbremse-Initiative. In der Verantwortung seien aber auch die Kantone, die ihre Möglichkeiten bei der Spitalplanung und Ärztezulassung nutzen sollten.
Elisabeth Baume-Schneider will Anfang November zu einem runden Tisch der Gesundheitsbranche einladen. Alle Teilnehmenden seien aufgerufen, Sparvorschläge und Vorschläge zur Kostendämpfung zu präsentieren.