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Gewerkschaften ziehen durchzogene Bilanz zur Lohnrunde 2025

Die Gewerkschaften sind mit der Lohnrunde 2025 nicht zufrieden. Die Reallöhne seien deutlich gesunken.

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Weniger Geld im Portemonnaie? Die Gewerkschaften sind mit der Lohnrunde 2025 nicht zufrieden. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Kaum Lohnerhöhungen, aber teurere Krankenkassen: Die Gewerkschaften sind nicht zufrieden.
  • Bei Lohnrunde 2025 komme der wirtschaftliche Aufschwung nicht bei den Arbeitnehmenden an.
  • Trotz wirtschaftlichem Aufschwung komme es zu sinkender Kaufkraft.

Die Gewerkschaften bezeichnen die Lohnrunde 2025 an einer Medienkonferenz in Bern als durchzogen. Die Reallöhne seien in den letzten drei Jahren deutlich gesunken – diese müssten steigen, forderten sie. Wegen stark steigender Krankenkassenprämien hätten viele Arbeitnehmende Ende Monat weniger Geld zur Verfügung.

Forderung nach höheren Reallöhnen

Obwohl es eine leichte Erholung gebe, komme der wirtschaftliche Aufschwung auf den Lohn bezogen weiterhin nicht bei den Arbeitnehmenden an. Daran würden auch die Lohnverhandlungen 2025 nur wenig ändern. Die Reallöhne müssten steigen, forderten sie.

Insgesamt hätten die Reallöhne in etwa zwei Dritteln der Verhandlungen verteidigt werden können. In einem Drittel drohe hingegen der Kaufkraftverlust. Damit sei das Verhandlungsergebnis durchzogen. Der Lohnrückstand der letzten Jahre habe nur in wenigen Branchen aufgeholt werden können.

Bist du mit deinem Lohn zufrieden?

Trotz wirtschaftlichem Aufschwung komme es zu sinkender Kaufkraft. Dies sei eine inakzeptable Entwicklung, sagte Thomas Bauer, Leiter Wirtschaftspolitik bei Travailsuisse. Der Nachholbedarf bleibe deshalb auch im kommenden Jahr gross, da der Lohnrückstand beträchtlich sei.

Gute Entwicklung im Baugewerbe und im ÖV

Zwar zeige sich in Branchen mit Gesamtarbeitsverträgen und gewerkschaftlicher Vertretung eine deutlich bessere Entwicklung. So hätten bei den Lohnverhandlungen Rückstände etwas aufgeholt werden können. Etwa im Bauhaupt- und Baunebengewerbe und im öffentlichen Verkehr; dort seien sie befriedigend.

Besonders hoch sei aber der Lohnrückstand mit fast 4 Prozent im Gesundheitswesen. Sowie in Teilen der Industrie, im Detailhandel und im Gastgewerbe. «Die Arbeitnehmenden arbeiten bis zum Anschlag und haben gleichzeitig immer weniger Geld in der Tasche. Diese Entwicklung ist besorgniserregend», sagte Yvonne Feri, Präsidentin der Gewerkschaft Syna.

Gründe dafür seien der fehlende Gesamtarbeitsvertrag (GAV) im Detailhandel. Im Gastgewerbe lägen die Verhandlungen über einen neuen Gesamtarbeitsvertrag seit Jahren auf Eis. Dies, weil sich die Arbeitgeber gegen Verbesserungen der Lohn- und Arbeitsbedingungen wehrten.

Produktivitätsgewinne verteilen

Travailsuisse fordert mehr als den Erhalt der Kaufkraft. Der Verband will, dass alle Arbeitnehmenden an der wachsenden Produktivität teilhaben können. Nur so könne der erwirtschaftete Kuchen gerecht verteilt und die Lohnungleichheit in Schach gehalten werden.

Die gerechte Verteilung der Produktivitätsgewinne gewinne an Bedeutung, insbesondere in Anbetracht der steigenden Krankenkassenprämien: Diese führten zu einem Einkommensverlust von etwa 1,5 Prozent. Die Gewinne dürften also nicht nur in den Taschen der Aktionäre und Arbeitgeber verschwinden, sondern Arbeitnehmende sollten daran beteiligt werden.

Durchzogene Bilanz im Service Public

Durchzogen falle die Bilanz auch für die Angestellten im Service Public aus, sagte Transfair-Präsidentin Greta Gysin. Im öffentlichen Verkehr habe in schwierigen Verhandlungen immerhin die Kaufkraft gesichert werden können. Reallohnzuwächse blieben aber auch in diesem Jahr weitgehend aus.

Noch düsterer sehe es für die Angestellten der Bundesverwaltung aus. Das aufgegleiste Sparprogramm dürften unter anderem die öffentlichen Angestellten mit einem weiteren Kaufkraftverlust bezahlen. In der Branche Post/Logistik liefen die Verhandlungen noch.

Kommentare

User #4784 (nicht angemeldet)

Gewerkschaften in der Schweiz sind wie dieser Preisüberwacher, kosten nur und bringen nichts.

User #2445 (nicht angemeldet)

Bei der Bahn gibts 0,8 Prozent

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