Berset will Corona-Isolation auf 5 Tage verkürzen
Der Bundesrat trifft sich am Mittwoch zur ersten Sitzung 2022. Die Quarantäne-Dauer soll offenbar bereits ab Donnerstag auf fünf Tage verkürzt werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Bundesrat berät morgen die Corona-Situation.
- Ein wichtiges Thema wird die Quarantäne-Dauer sein, wie Ueli Maurer bereits ankündigte.
- Diese soll schon ab Donnerstag auf fünf Tage verkürzt werden.
Vier Wochen sind seit der letzten Bundesratssitzung vergangen. Seither gelten die verschärften Corona-Massnahmen, inklusive 2G-Regel und Homeoffice-Pflicht. Das soll weiter auch so bleiben: Der Bundesrat will einem «Blick»-Bericht zufolge vorerst nur an der Quarantäne-Dauer schrauben.
Dort geht es dafür direkt vorwärts: Bereits ab Donnerstag soll die Quarantäne und Isolations-Dauer auf fünf Tage verkürzt werden. Für die Isolation gilt allerdings: Infizierte müssen mindestens 48 Stunden symptomfrei sein. Die restlichen Massnahmen sollen weitergeführt werden.
Warnungen aus der Sitzungspause
Bereits während den Ferien hat sich der Bundesrat zwar während einer Online-Krisensitzung ausgetauscht, auf weitergehende Massnahmen aber verzichtet. Ein Massnahmenpaket stehe aber bereit und beinhalte auch Schliessungen. «Sollten sie nötig werden, kann der Bundesrat rasch entscheiden», warnte Alain Berset auf Twitter.
Habe mich erneut mit @GDK_CDS-Präsident Lukas Engelberger und weiteren Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren telefonisch ausgetauscht. Die Situation ist wegen Omikron sehr angespannt. Spitäler haben noch Kapazität, müssen sich aber auf mehr Akutfälle vorbereiten. #CoronaInfoCH
— Alain Berset (@alain_berset) January 5, 2022
Seither sind die Fallzahlen steil angestiegen auf zuletzt über 30'000 pro Tag. Da sich der Bundesrat jedoch an der Lage in den Spitälern orientiert, spielt dies für die Massnahmen keine Rolle mehr. Und gemäss neusten Zahlen sinkt die Anzahl Covid-Patienten auf der Intensivstation.
Bundesrat Ueli Maurer: «Quarantänedauer ein wichtiger Diskussionspunkt»
Durch die rasante Ausbreitung von Omikron ergibt sich jedoch ein neues Problem: Tausende Personen stecken gleichzeitig in Quarantäne, wodurch Personalengpässe entstehen. Dies könnte für den Betrieb kritischer Infrastruktur Schwierigkeiten bereiten.
Eine kürzere Quarantänedauer sei ein «wichtiger Diskussionspunkt» der Sitzung, verriet Finanzminister Ueli Maurer bereits im Vorfeld. «Es fehlen relativ viele Leute in der Wirtschaft. Gerade für kleinere Unternehmen ist es schwierig, wenn die Angestellten fehlen.» Hinzu komme die «grössere Komponente», so Maurer und spricht über Lieferengpässe oder -verzögerungen. Diese könnten letztlich auch die Inflation anheizen.
Die Verkürzung der Quarantäne hat viele Unterstützer aus den Reihen der SVP, FDP, GLP, dem Gewerbeverband und Economiesuisse. Auch Epidemiologe Marcel Salathé unterstützt das Anliegen. Mit täglichen Selbsttests könnte seiner Meinung nach die Quarantäne sogar ganz wegfallen.
Optionen für Verschärfung gemäss Vernehmlassung
Schärfere Massnahmen fordert derzeit auf der Polit-Bühne fast niemand mehr. In der «Arena» erhielt der Bundesrat viel Lob von den Parteipräsidenten, die sich für die aktuelle Strategie des Abwartens aussprechen. Juso-Präsidentin Ronja Jansen steht weiterhin zu ihrer Forderung nach einem Lockdown, ist damit aber allein auf weiter Flur.
Der Bundesrat könnte bei Bedarf die Corona-Regeln allerdings verschärfen, denn um schnell handeln zu können, hat er bereits am 10. Dezember vorsorglich weitere Massnahmen den Kantonen zur Konsultation vorgelegt. Eine der Variante enthielt einen Teil-Lockdown. Sämtliche Innenbereiche, in denen keine Maske getragen werden kann – Restaurants, Fitnesscenter, Discos und Bars – würden geschlossen.
Auch im privaten Bereich sind Verschärfungen möglich. Treffen könnten auf fünf Personen beschränkt werden, auch unabhängig vom Impfstatus.
Eine Medienkonferenz der Landesregierung wird am Nachmittag erwartet. Nau.ch berichtet live.