BFS-Panne soll Kantone von einheitlichen Standards überzeugen
Nach den Parlamentswahlen veröffentlichte das Bundesamt für Statistik falsche Zahlen. Dessen Direktor plädiert deswegen für eine Harmonisierung der Kantone.
Das Wichtigste in Kürze
Im Rückblick hat der Direktor des Bundesamts für Statistik (BFS) der Panne bei den eidgenössischen Wahlen etwas Positives abgewonnen. Er nutzt sie als Argument, dass die Kantone ihre Daten harmonisieren, wie BFS-Direktor Georges-Simon Ulrich in einem Interview sagte.
Das Ziel des BFS sei es, dass bis 2027 alle Kantone einheitliche Formate für Wahlen verwenden, sagte Ulrich im am Samstag publizierten Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung» (NZZ). Damit folgt das BFS den Empfehlungen einer Administrativuntersuchung, die das Innendepartement aufgrund der Panne durchgeführt hatte.
«Ich muss koordinieren, kann aber niemanden zu etwas zwingen», sagte Ulrich der NZZ. Die Kantone würden sich zu Recht fragen, welchen Mehrwert ihnen neue Prozesse bringen. Die Einsicht beim Bund wachse aber, dass es erst harmonisierte Daten benötige, um weitgehend von der Digitalisierung zu profitieren. Mit gemeinsamen Standards komme die Schweiz bei der Digitalisierung schneller voran, sagte der BFS-Direktor.