Blasmusik im Ständerat bringt Virologe auf Palme
Zu Ehren des neuen Ständeratspräsidenten spielt die Ländlerkapelle von Carlo Brunner. Zum Entsetzen von Virologe Christian Althaus.
Das Wichtigste in Kürze
- Der neugewählte Ständeratspräsident Alex Kuprecht erhält zu Ehren ein Ständchen.
- Proben und Anlässe mit mehr als 15 Personen sind in Bern verboten.
- Auf den traditionellen Apéro zu Ehren des Höchsten Schweizers wurde verzichtet.
Machtwechsel im Ständerat: Im 2021 wird das Stöckli vom Schwyzer SVP-Mann Alex Kuprecht geleitet. Mit 43 von 43 gültigen Stimmen wurde Kuprecht gewählt. Er folgt somit auf Hans Stöckli von der SP.
Zu Ehren der Wahl des Schwyzers gab es ein «traditionelles musikalisches Zwischenspiel für die Präsidentschaft». So bezeugt der Genfer SP-Ständerat auf Twitter.
En l’honneur de l’élection du Schwytzois #Alex_Kuprecht à la présidence du Conseil des États un intermède musical traditionnel. pic.twitter.com/8X1eCHivFP
— Carlo Sommaruga (@CarloSommaruga) November 30, 2020
Carlo Brunner und seine Ländlerkapelle spielten in der kleinen Kammer zu Ehren des neu gewählten Ständeratspräsidenten.
Das bringt Virologe Christian Althaus auf die Palme: «Das Land welches bald 5000 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid19 zu beklagen hat feiert munter weiter. Und zwar mit Blasmusik. Derweil sich der Rest der Bevölkerung Mühe gibt die Pandemie einzudämmen.» Das könne man sich nicht ausdenken.
Erst kürzlich hat der Berner Regierungsrat beschlossen, dass die Corona-Schutzmassnahmen bis zum 7. Dezember verlängert werden. Proben und Anlässe mit über 15 Personen – inklusive Dirigent – sind somit weiterhin verboten.
Kein Wunder gibt es weitere wütende Reaktionen auf Twitter. So schreibt eine Twitter-Userin: «Genau wegen solchem Unsinn gibt sich leider auch ein Teil der Bevölkerung zu wenig Mühe.» Als vorbildlich könne man sowas echt nicht bezeichnen.
Ein weiterer User fragt sich, wer denn das kontrolliere. Er gehe davon aus, «dass die Parlamentarier sich auch an ein Schutzkonzept halten müssen!»
Im Nationalrat wurde hingegen auf das traditionelle Apéro zu Ehren des neuen Höchsten Schweizers Andreas Aebi (SVP) verzichtet.