Bundesrat Alain Berset kündet 1000 Coronavirus-Tests pro Tag an
Die Bundesräte Alain Berset und Guy Parmelin nehmen nach dem ersten Fall mit dem neuen Coronavirus in der Schweiz Stellung.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Bundesräte Alain Berset und Guy Parmelin informierten zum Coronavirus.
- Berset verteidigt das zuvor kritisierte BAG.
- Die Test-Kapazitäten wurden auf 1000 pro Tag erhöht.
Am Rande einer Kultur-Medienkonferenz nahm Gesundheitsminister Alain Berset heute Mittwoch Stellung zur Entwicklung beim Coronavirus. Seit seinem ersten offiziellen Auftritt am Montag zu diesem Thema gibt es auch in der Schweiz einen bestätigten Fall.
Gestern Dienstag hat sich Berset mit seinen Amtskollegen aus Italien, Frankreich, Deutschland, Österreich und Slowenien in Rom getroffen.
Berset: «Nicht überrascht»
Die Kritik, das BAG habe schlecht reagiert, weist Berset zurück. «Wir verfolgen das seit dem Anfang sehr genau. Wir haben sofort neue Massnahmen angesetzt, als die ersten Fälle in Italien auftraten.»
Die neue Situation sei nicht eine Überraschung per se, damit habe man rechnen müssen. «Sie haben gesehen, dass sich die Situation ständig ändert und wir werden die Antworten darauf ständig anpassen.»
Doch klar sei: «Wir müssen alles tun, um Ansteckungen in der Schweiz zu verhindern!»
Kapazitäten gegen Coronavirus stark erhöht
Berset betont, dass man sehr rasch die Ressourcen hoch gefahren habe. «Die Testkapazität wurde stark erhöht auf 1000 Tests pro Tag, inklusive einem Labor im Tessin.» Damit könne man jetzt täglich drei Mal mehr Tests machen als alle bisherigen Tests zusammen.
Auch die Kapazitäten der Hotline wurden stark erhöht. «Aktuell haben wir pro Tag 1400 Anrufe. Es gibt auch Informationen auf dem Webauftritt des BAG. Voraussichtlich ab morgen wird die Plakataktion an Bahnhöfen und so weiter starten.»
Parmelin: «Überwachen die wirtschaftlichen Folgen»
Zuvor hatte bereits Wirtschaftsminister Guy Parmelin Auskunft zu den möglichen Konsequenzen für die Schweizer Wirtschaft gegeben. Es sei im Moment noch zu früh, um konkrete Folgen abschätzen zu können, so der Bundesrat.
«Wir überwachen das natürlich, denn es kann Konsequenzen für die Unternehmen haben, zum Beispiel bei den Lieferketten.»
Verschiedenste Bereiche seien eng mit China verflochten, so der Medikamenten-Import, oder die Zulieferer der Auto-Industrie. «Wir müssen uns vorbereiten für den Fall, wenn plötzlich ein Unternehmen einen Mitarbeiter mit Coronavirus hat.»