Bundesrat verkürzt Quarantäne und Isolationsdauer
Der Bundesrat hat an seiner Sitzung über neue Corona-Entscheide beraten. Er kürzt die Quarantäne- und Isolationsdauer auf fünf Tage.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Bundesrat hat an seiner heutigen Sitzung über die Corona-Massnahmen diskutiert.
- Die Regierung verkürzt die Isolations- und Quarantänedauer auf fünf Tage.
- Ausserdem werden die Kantone zu anderen Massnahmen konsultiert.
Die Isolation und Quarantäne wird ab morgen Donnerstag auf fünf statt zehn Tage verkürzt. Dies hat der Bundesrat heute an seiner Sitzung entschieden. Im Falle einer Isolation muss die Person jedoch zwei Tage lang symptomfrei sein. Wobei die Kantone Ausnahmen machen können, sollte die Versorgungssicherheit gefährdet sein.
Im Falle der Kontaktquarantänen lockert der Bundesrat die Voraussetzungen massgeblich. Nur noch Personen, die «regelmässig engen Kontakt» mit einer infizierten Person hatten, müssen in Quarantäne. Das gilt jedoch nicht für Personen, die ihre letzte Impfdosis vor maximal vier Monaten erhalten haben oder im gleichen Zeitraum genesen sind.
Die Landesregierung begründet diesen Entscheid mit der weniger langen Dauer zwischen Infektion und Virus-Weitergabe bei Omikron. Ausserdem will der Bundesrat das Contact Tracing «schonen» und die Wirtschaft entlasten.
Massnahmen sollen bis Ende März gelten
Die Exekutive hat noch andere Entscheide zum Coronavirus getroffen, die in die Vernehmlassung geschickt werden. Die vor Weihnachten beschlossenen Massnahmen sollen bis Ende März verlängert werden, weil die Lage noch zu instabil ist. Zusätzlich will der Bundesrat die Gültigkeitsdauer des Covid-Zertifikats ab 1. Februar verkürzen, von 365 auf 270 Tage.
Die Kantone werden auch zu anderen Fragen konsultiert, wie zum Beispiel ein Verbot des Präsenzunterrichts an Universitäten oder Fachhochschulen; eine Verschärfung der Maskenpflicht; eine Anpassung der Teststrategie wegen der Belastung der Labore; oder auch eine Kapazitätsbeschränkung für Grossanlässe.
Punkto Grossevents verteidigten die beiden Bundesräte das Ski-Fest in Adelboden BE vergangenes Wochenende. Die Anwesenden und Organisatoren hätten sich an alle Massnahmen gehalten. Zudem stritt Bundespräsident Ignazio Cassis ab, eine Durchseuchungsstrategie zu verfolgen: Der Bundesrat könne eine Durchseuchung nur bremsen, aber nicht aufhalten.
Die Vernehmlassung dauert bis Montag, 17. Januar. Unabhängig von dieser Dauer könne der Bundesrat aber handeln, sollte es die Lage fordern. Die bereits angedrohten Massnahmen wie Schliessungen von Betrieben stünden bereit.
Hier können Sie das Protokoll der Medienkonferenz lesen
14:38 Zurzeit gehe das BAG davon aus, dass Omikron etwa 90 Prozent der Infektionen ausmache. Ein kleiner Teil der Infizierten habe aber noch mit Delta zu kämpfen, so Virginie Masserey.
14:36 Fährt der Bundesrat einen Durchseuchungskurs? Cassis antwortet: Nein, ganz und gar nicht. Wäre das der Fall, trügen die Bundeshausjournalisten und -journalistinnen keine Masken. Und dann könnte das Gesundheitswesen die zahlreichen Patienten und Patientinnen nicht mehr pflegen.
14:22 Irgendwann wolle der Bundesrat aber die 2G- und 3G-Pflicht wieder absetzen. Das sei schon immer das Ziel gewesen. Zuerst müsse jedoch der Höhepunkt der fünften Welle erreicht werden.
14:19 Wird der Bundesrat wieder auf 3G umsteigen? Das würde noch mehr Arbeit für die Labore bedeuten, so Berset. Die 2G/2G+ Pflicht könne die Explosion der Fallzahlen und die simultan tiefen Hospitalisierungen erklären: Geimpfte und Genesene machten mildere Verläufe durch.
14:13 Was ist mit Personen, die aktuell in Quarantäne sind? Wird ihre Dauer ab morgen auch verkürzt? Ja, antwortet Michael Gerber vom BAG. Die Kantone würden sie nach fünf Tagen freistellen können.
14:12 Eine komplette Streichung der Quarantäne wäre sehr folgenschwer, so Berset. Das hätte der Bundesrat nicht alleine und ohne Konsultation machen können.
14:10 Alain Berset erwartet in der kommenden Zeit «eher mehr Hospitalisierungen». Aber weniger Intensivpatienten, präzisiert er.
14:06 Wieso würden die Massnahmen bis Ende März verlängert? Die Situation werde mindestens jede Woche wieder begutachtet, antwortet Berset. Sie könnten auch früher aufgehoben werden.
14:04 Für den Bundesrat sei es wichtig, dass das Schweizer Covid-Zertifikat anerkannt bleibe, sagt Berset. Die Regierung arbeite daran.
Mit dem höchst ansteckenden Omikron würden «so oder so» alle einmal mit dem Coronavirus in Kontakt kommen. «Die Situation ist unsicher», fährt Berset fort. Aber es gebe keinen Grund zum Alarmismus: «Vielleicht ist Omikron der Anfang vom Ende.»
Endemie dank Omikron möglich
14:01 Es sei möglich, dass jetzt die Pandemie enden und eine Phase der Endemie beginnen könnte. Die Immunität bei der über 20-jährigen Bevölkerung nähere sich den 90 Prozent.
13:57 Schon bald zwei Jahre dauere diese Pandemie an, sagt Alain Berset. Die Schweiz habe schon verschiedene Infektionswellen hinter sich. Der Bundesrat habe seit Beginn der Pandemie dieselben Ziele und dieselbe Strategie.
Es gebe keinen Grund, jetzt von diesem Kurs abzukommen. Deswegen behalte der Bundesrat die aktuellen Massnahmen bei, auch, weil es die Hospitalisierungen erlaubten. Das sei positiv, so Berset.
13:56 Cassis fordert die Bevölkerung dazu auf, sich verantwortungsvoll zu verhalten: Testen, impfen, boostern. Das schütze nicht nur das direkte Umfeld, sondern auch das medizinische Fachpersonal und deren Patienten.
13:53 Trotz der vielen Ausfälle aufgrund der Infektionen sei die Versorgungssicherheit in der Schweiz gewährleistet, versichert der Bundespräsident. Der Bundesrat verzichte auf Verschärfungen, wolle aber bereit sein. Die aktuellen Massnahmen sollen verlängert werden.
13:51 Bundespräsident Ignazio Cassis wünscht ein gutes neues Jahr und viel Gesundheit. Omikron habe die Infektionszahlen in die Höhe schiessen lassen. Gleichzeitig aber zeige die aktuelle Datenlage, dass die Krankheitsverläufe milder seien. Das könne sich jederzeit ändern, so Cassis.
13:45 Der Bundesrat überlege es sich noch, eine Vertretung nach China für die Olympischen Spiele zu schicken. Die epidemiologische Lage fordere zurzeit die Präsenz aller Mitglieder.