Bundesrat könnte heute Entscheid zum Kampfjet-Modell treffen
Heute Mittwoch tagt der Bundesrat ein letztes Mal vor den Sommerferien. Es werden keine Corona-Entscheide getroffen, dafür aber vielleicht Kampfjets gekauft.
Das Wichtigste in Kürze
- An der heutigen Bundesratssitzung wird das Kampfjet-Thema diskutiert.
- Es ist aber unklar, ob die Exekutive schon heute einen Typen-Entscheid fällen wird.
- Technisch wäre der amerikanische F-35A Favorit. Aber es gibt auch politische Faktoren.
Die Schweizer Stimmbevölkerung hadert schon lange mit der Kampfjet-Frage. Zuerst wurde 2014 der Gripen abgelehnt, dann 2020 die Beschaffung von neuen Flugzeugen befürwortet. Der Bundesrat hat somit sechs Milliarden Franken zur Verfügung, um die aktuellen F/A-18-Jets von Boeing zu ersetzen.
Heute an der Sitzung werden die Bundesräte über die Kampfjets diskutieren. Das bestätigte Vize-Bundeskanzler André Simonazzi zu Beginn der letzten Medienkonferenz. Ob ein Typenentscheid fällt, ist offen.
Gemäss Medienberichten sollte eigentlich der F-35A von Lockheed Martin ausgewählt werden. In der Evaluation durch Experten hat der amerikanische Jet am besten abgeschnitten. Die Super Hornets, das neuste Modell des F/A-18, sollen bei den Belastungstests hingegen eher schlecht abgeschnitten haben.
Sollte sich die Exekutive für ein amerikanisches Modell entscheiden, droht eine Volksinitiative vonseiten der Linken. Diese halten aus Sicherheitsgründen den Einkauf in den USA für heikel, aufgrund der technologischen Abhängigkeit. Überhaupt sei der F-35 für die Schweiz nicht geeignet. Diese Haltung der SP und Grünen dürfte den Bundesrat jedoch nicht zu sehr beeinflussen.
Möglich wäre auch, dass der Bundesrat ein europäisches Modell bevorzugt. Nicht wegen der Leistung oder der Technologie, sondern um sich bei der Europäischen Union einzuschmeicheln. In diesem Fall müsste der Bund auf den Rafale oder den Eurofighter Typhoon setzen.
Wann und ob der Bundesrat heute informiert, ist derzeit noch nicht bekannt. Nau.ch hält Sie auf dem Laufenden.