Bundesrat verschärft Frauenquote für Post, SRG & Co.
Die bundesnahen Betriebe wie Post, SBB oder Ruag müssen bis 2023 mindestens 40 Prozent Frauen im Kader haben. Auch bei den Sprachen bessert der Bundesrat nach.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Bundesrat erhöht die Frauenquote in den Kadern der bundesnahen Betriebe.
- Ab Januar gelten 40 statt wie bei bisher 30 Prozent.
- Auch bei den Sprachenquoten gibt es Anpassungen.
Die Geschlechterquote, oft Frauenquote genannt, weil in den meisten Fällen Frauen in der Minderheit sind: Sie wird verschärft. Der Bundesrat will mehr, als bei börsenkotierten Unternehmen gilt. Diese müssen 30 Prozent Frauen in den Kadern haben, bei den bundesnahen Betrieben sollen es bis 2023 aber 40 Prozent sein.
Strenger, aber immer noch soft
Zu den betroffenen Unternehmen zählen Post, SRG, SBB, aber auch das Rüstungsunternehmen Ruag, die SUVA und die FINMA. Die Geschlechterquote ist allerdings eine «Zielvorgabe». Lies: Wenn es Neubesetzungen gibt, die davon abweichen, müssen die Departemente dies lediglich kommentieren.
Die Bestimmungen gelten für die obersten Leitungsorgane und gelten bereits ab Januar 2021. Im Rahmen des Kaderlohnreportings muss die Entwicklung jährlich aufgezeigt werden.
Weniger Deutschschweizer, mehr Romands
Angepasst hat der Bundesrat auch die Vorgaben zur Vertretung der Landessprachen. In den letzten zehn Jahren habe es in der Bevölkerung Verschiebungen gegeben. Der Anteil der Bevölkerung, der keine der Landessprachen spricht, ist gewachsen. Die grösste Änderung ergibt sich demnach bei den Deutschschweizern, die neu 62,2 Prozent ausmachen sollen (bisher 65,5).
Profiteure sind die Französischsprachigen, bei denen sich der Wert sogar leicht erhöht von 22,8 auf 22,9 Prozent. Die Welschen sind denn auch die einzigen, die nicht zurückgestuft werden. Bei Italienischsprachigen sind es neu 8,0 Prozent (bisher 8,4), Rätoromanische Chefs soll es noch zu 0,5 Prozent geben (bisher 0,6).