EU

Cassis warnt vor voreiligen Neuverhandlungen mit der EU

Keystone-SDA
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Bern,

Vor dem Kennenlernen mit dem neuen EU-Schweiz-Beauftragten mahnt Ignazio Cassis zu Geduld. Man dürfe nicht die gleichen Fehler nochmal machen.

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Aussenminister Ignazio Cassis. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/EPA/PRIME MINISTER PRESS SERVICE HANDOUT HANDOUT

Das Wichtigste in Kürze

  • Ignazio Cassis will ohne Druck die Prioritäten der Schweiz klären.
  • Voreilige Entscheide im EU-Dossier könne das Land am wenigsten brauchen.
  • Am nächsten Montag trifft der Aussenminister den neuen Beauftragten der EU.

Die Schweiz muss nach Ansicht von Aussenminister Ignazio Cassis ohne Druck innenpolitisch ihre Prioritäten gegenüber der EU klären. Es brauche Geduld. Die Schweiz arbeite intensiv daran, einen neuen Dialog mit der EU aufzubauen.

«Zuerst müssen wir herausfinden, was wir wollen und welchen Preis wir zu bezahlen bereit sind.» Dies sagte Cassis in einem Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung». Was die Schweiz am wenigsten brauchen könne, seien voreilige Entscheide.

Die Eidgenossenschaft dürfe nicht noch einmal in die gleiche Falle tappen wie 2013, als das Verhandlungsmandat für den Rahmenvertrag beschlossen worden sei. Es dürfe keine Verhandlungen nach dem Prinzip Hoffnung mehr geben.

Cassis: Schweiz muss klar sagen, was sie will

Im Nachhinein sei man immer klüger. Heute wisse man, was schief gelaufen sei, die EU-Kommission funktioniere technokratisch. Die Schweiz müsse der EU von Beginn weg klar sagen, was sie wolle – und was nicht. Sie müsse bereit sein, dafür einen Preis zu bezahlen.

Er werde am kommenden Montag EU-Kommissar Maros Sefcovic, den neuen Ansprechpartner für die Schweiz, in Brüssel zu Gesprächen treffen. Dabei gehe es darum, sich kennenzulernen und gemeinsam mit ihm eine Standortbestimmung vorzunehmen.

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Vize-Kommissionspräsident Maros Sefcovic hat das Schweiz-Dossier übernommen. (Archiv) - sda - KEYSTONE/EPA/OLIVIER HOSLET

«Wir wollen die Negativspirale beenden. Deshalb geben wir den Kohäsionsbeitrag frei und schränken auch die Zuwanderung aus Kroatien nicht mehr ein. Nun ist die EU am Zuge, sagte der Aussenminister in dem Interview weiter.

Die Schweiz wolle, dass die Zahlung in Höhe von 1,3 Milliarden Franken freiwillig sei und die EU darauf verzichte, im aktuellen Abkommen eine Verstetigung und eine Erhöhung der Beiträge zu verankern.

Ob eine Einigung gelinge, wisse er nicht, aber die Gespräche seien auf gutem Weg. Falls das klappe, könne danach ein neuer, offener Dialog beginnen. Es brauche eine gewisse innere Gelassenheit, um einen neuen Anfang zu ermöglichen.

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