Christa Markwalder liebäugelt mit Ende der Gratis-Impfung
FDP-Nationalrätin Christa Markwalder liebäugelt im «SonnTalk» mit einem Ende der Gratis-Impfung.
Das Wichtigste in Kürze
- Christa Markwalder steht der 100-Millionen-Impfoffensive etwas kritisch gegenüber.
- Die FDP-Nationalrätin liebäugelt stattdessen mit einer kostenpflichtigen Corona-Impfung.
Das Impftempo in der Schweiz hat sich deutlich abgeschwächt. Der Bundesrat hat deshalb vergangene Woche die 100-Millionen-Impfoffensive vorgestellt. Mit einer Impfwoche, mobilen Impf- und Beratungsstellen, sowie «individueller Information» soll hierzulande wieder mehr gepikst werden. Das neu definierte Ziel lautet: 93 Prozent der über 65-Jährigen und 80 der 18 bis 65-Jährigen sollen geimpft sein, damit die Massnahmen fallen können. Knapp eine Million Schweizer müssen sich dafür noch impfen.
Im gestrigen «SonnTalk» zeigte sich FDP-Nationalrätin Christa Markwalder kritisch gegenüber der Impfoffensive, stellte die Frage: «Sind die 100 Millionen wirklich richtig investiert?» und führte aus: «So kostet quasi jede Person, die man damit noch überzeugen kann, eigentlich sehr viel Geld.» Anschliessend meinte die Bernerin sogleich, sie wolle deshalb die «umgekehrte Frage» stellen: «Was wäre zum Beispiel, wenn man sagt, dass die Impfung ab einem bestimmten Stichdatum kostenpflichtig wäre und man selber dafür aufkommen müsste?»
Markwalder erinnerte hierbei «an den Effekt», den man schon nur nach der Ankündigung betreffend des Endes der Gratis-Tests gesehen habe. «Plötzlich gab es wieder einen Schub von Impfwilligen, die keine Lust hatten die ganze ‹Testerei› selbst zu bezahlen.» Man müsse halt auch mit «dem ökonomischen Gewissen von Leuten» umgehen und solche Fragen diskutieren, meinte die liberale Politikerin. «Wir können nicht einfach alles auf dem Silbertablett servieren, denn offensichtlich ist, was nichts kostet, nichts wert.»
SVP-Heer: «Ende des Zertifikats wird weiter hinausgezögert»
In rund einem Monat stimmt die Schweiz über das Covid-Gesetz ab. Es geht zwar auch um die Wirtschaftshilfen, doch der spaltende Punkt ist das Zertifikat, welches in der «SonnTalk»-Runde auch noch kurz besprochen wurde. SVP-Nationalrat Alfred Heer, der einzige anwesende Gegner des Covid-Gesetzes, zeigte sich überzeugt, dass die Massnahmen bei einem Ja am 28. November noch lange nicht fallen werden.
«Die Bundesräte, Virologen und Experten haben Freude an den Pressekonferenz bekommen und was ich schon jetzt sagen kann ist, dass es bald heissen wird, dass wir die Booster-Impfung auch noch brauchen und dann wird das Ende des Zertifikats weiter hinausgezögert.» SP-Nationalrat Jon Pult versicherte Heer daraufhin, dass keiner der Bundesräte «Freude an den Pressekonferenzen» bekommen habe.
«Die Pandemie hat zu Spannungen geführt, es gibt Schwierigkeiten, es sind Fehler passiert, aber kein Mensch hat Lust noch mehrere Monate darin zu verbringen – und deswegen tun wir gut daran, die vernünftigen Massnahmen umzusetzen, um schnellstmöglich zur Normalität zurückzukehren.» Die Impfquote sei keine Massnahme, sondern die Lösung und das Covid-Gesetz sei eine der Grundlagen um die Impfquote zu erreichen, so der Bündner.