Coronavirus: Wirtschaft fordert verbindliches Ausstiegsszenario
Das Wichtigste in Kürze
- Der Bundesrat hat am Mittwoch seine Impfoffensive der Nation vorgestellt.
- Wirtschaftsverbände unterstützen den Vorstoss, auch wenn einiges zu spät komme.
- Vor allem aber fehlt der Wirtschaft ein verbindliches Ausstiegsszenario.
Die Impfoffensive des Bundes steht: Zusätzliche Impfbusse, eine nationale Impfwoche sowie individuelle Gespräche mit Skeptikern sollen die Schweiz aus der Corona-Krise führen.
Ein Wundermittel sei die Strategie nicht, erklärte Gesundheitsminister Alain Besert an der gestrigen Medienkonferenz. Aber: «Wir haben die Möglichkeit, den Marathon nun endlich zu beenden.»
Wirtschaft begrüsst Impfoffensive, aber...
Ein Ende der Corona-Krise? Das hoffen die hiesigen Wirtschaftsverbände schon seit Monaten. Entsprechend gross ist die Zustimmung.
«Die beschlossene Impfoffensive verfolgt das richtige Ziel und setzt grösstenteils auf die richtigen Massnahmen», erklärt Economiessuisse.
Kritik übt der Wirtschaftsverband aber am Zeitmanagement des Bundes. Denn: Die nationale Impfwoche soll erst vom 8. bis 14. November stattfinden.
«Reichlich spät», findet Economiesuisse und hofft, dass sich viele Schweizerinnen und Schweizer bereits früher impfen lassen.
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Wirtschaft braucht verbindliche Zielwerte
Auch fehlt dem Wirtschaftsverband ein verbindliches Ausstiegsszenario. Der Bundesrat müsse eine konkrete Impfquote definieren und nach deren Erreichen alle Einschränkungen aufheben, teilte Economiesuisse mit.
Das findet auch der Schweizerische Arbeitgeberverband. Es sei bedauerlich, heisst es in einer Mitteilung, dass einmal mehr keine verbindlichen Zielwerte bekannt gegeben wurden. «Die Wirtschaft ist für eine weitere Erholung auf einen planbaren Rahmen angewiesen.»
Und da haben die Wirtschaftsverbände nicht ganz unrecht. Der Bundesrat hat zwar konkrete Impfziele geäussert, sie kurz darauf aber wieder relativiert.
So sei nicht nur die Impfquote, sondern auch weitere Kriterien für einen Ausstieg aus der Corona-Krise ausschlaggebend. Was das konkret heisst, darüber schweigt der Bundesrat bislang.