Corona: Zertifikat wird laut Platzer auf Land zu Konflikten führen
Gastrosuisse-Präsident Casimir Platzer kritisiert, dass der Bund seine Vorschläge nicht geprüft, dafür das Zertifikat als Massnahme gegen Corona eingeführt hat.
Das Wichtigste in Kürze
- Ab Montag gilt in Restaurants die Zertifikatspflicht.
- Gastrosuisse-Präsident Platzer erwartet vor allem auf dem Land Konflikte.
- Sein Verband habe dem Bundesrat Alternativen präsentiert, er ging aber nicht darauf ein.
Der Bundesrat hat entschieden, was schon erwartet worden war: Ab Montag muss man unter anderem für den Restaurantbesuch das Covid-Zertifikat vorweisen. Einlass darf nur noch gegen das Coronavirus geimpften, genesenen oder getesteten Gästen gewährt werden. Sehr zum Missfallen von Gastrosuisse-Präsident Casimir Platzer.
Es werde Leute geben, die sich nun wieder in die Beizen trauen, doch viele, vor allem ungeimpfte, werden wegfallen. So die Prognose von Platzer im SRF bei «10vor10». Bei den Auswirkungen müsse man zwischen städtischen und ländlichen Betrieben unterscheiden: «In der Stadt ist die Impfquote deutlich höher, da dürfte die Einführung nicht sehr problematisch sein.»
Doch auf dem Land sei die Impfquote gegen das Coronavirus tiefer. Je nach Betriebstyp werde die Zertifikatspflicht zu Konflikten führen.
Dass viele Restaurantbesitzer den neusten Entscheid begrüssen, erstaune Platzer nicht: «Praktisch alle Wirte bevorzugen die Zertifikatspflicht gegenüber Schliessungen.» Doch dies sei die falsche Diskussion, denn Gastrosuisse habe dem Bundesrat Alternativen vorgeschlagen. «Er ging aber nicht darauf ein», sagte er, ohne die Vorschläge genauer zu beschreiben.
Er selbst glaube nicht, dass es nochmals zu einem Lockdown kommen könnte. Denn die Ausgangslage mit den Geimpften und den besseren Behandlungsmöglichkeiten hätten eine andere Situation als vor einem Jahr kreiert.