Coronavirus: Kantone sind gegen Masken-Empfehlung
Die kantonalen Gesundheitsdirektoren wollen «derzeit» auf Massnahmenempfehlungen verzichten, trotz steigender Fallzahlen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Kantone empfehlen keine Massnahmen gegen die steigenden Fallzahlen mit Coronavirus.
- Die Maskenpflicht im ÖV ist damit vorläufig vom Tisch.
- Die Voraussetzungen seien derzeit nicht erfüllt, heisst es.
Die kantonalen Gesundheitsdirektoren haben sich untereinander und mit Gesundheitsminister Alain Berset ausgetauscht. Mit Blick auf die steigenden Fallzahlen der positiv auf Coronavirus getesteten Personen standen mögliche Massnahmen zur Diskussion.
Doch habe sich der Anstieg der Fallzahlen zuletzt abgeschwächt. Deshalb verzichte die Gesundheitsdirektoren-Konferenz (GDK) derzeit auf Massnahmenempfehlungen.
Voraussetzungen für Maskenpflicht nicht erfüllt
Verhindern wollen die Kantone gemäss Massnahmenplan insbesondere, dass in kritischen Betrieben wie Spitälern zu viele Angestellte ausfallen. Viele Spitäler haben indes bereits die Maskenpflicht wieder eingeführt. Auch die Maskenpflicht im ÖV stellt eine Option dar; so sollen die vulnerablen Personengruppen am besten geschützt werden. Die ÖV-Betreiber hatten sich diesbezüglich aber kritisch geäussert.
Die GDK sieht die Voraussetzung einer drohenden Überlastung des Gesundheitswesens nun nicht erfüllt, heisst es in einer Mitteilung. «Nach einem Anstieg der Fallzahlen gibt es seit Kurzem Anzeichen für eine Stagnation der Zahl der gemeldeten Fälle.» Die Zahl der Hospitalisationen steige zwar an, die Auslastung der Spitäler lasse sich aber gut bewältigen.
Fast die ganze Bevölkerung weise inzwischen Antikörper auf, hält die GDK fest. Insbesondere besonders gefährdeten Personen empfehlen die Kantone die Auffrischimpfung. Auch die Grippeimpfung helfe, schwere Grippe-Erkrankungen und damit zusätzliche Spitaleintritte zu verhindern.