Coronavirus: Karin Keller-Sutter spricht sich für 2G-Ausweitung aus
Das Wichtigste in Kürze
- Karin Keller-Sutter will die steigenden Corona-Zahlen mit einer 2G-Ausweitung bekämpfen.
- Eine Impfpflicht, auch nur für Senioren, sei ein Eingriff, der ihr «widerstrebt».
- Sie will aber auch über frühere Massnahmen wie Fernunterricht für Unis sprechen.
Steigende Infektionszahlen mit dem Coronavirus, schwindende Plätze in den Spitälern und die Festtage vor der Türe: Die Corona-Lage in der Schweiz sieht nicht gut aus. Trotzdem gelten hierzulande weitaus weniger starke Einschränkungen als in den Nachbarsländern.
«Der Bundesrat hat schon seit Pandemie-Beginn versucht, auf Eigenverantwortung zu setzen», begründet Karin Keller-Sutter im «Rundschau Talk» von SRF. Man habe aber die Möglichkeit, die Schraube anzuziehen, so die Justizministerin. «Dies dürfte unter Umständen notwendig sein.»
Darunter versteht sie aber nicht eine Impfpflicht gegen das Coronavirus. Man könne Menschen nicht zwingen, sich impfen zu lassen, so Keller-Sutter. «Ein Obligatorium ist gesetzlich nicht machbar.» Auch eine Impfpflicht für Senioren sei ein Eingriff in die persönliche Freiheit, der «mir widerstrebt», so die FDP-Magistratin.
Karin Keller-Sutter: Lockdown mit hohen sozialen Kosten verbunden
Zudem müsse staatliches Verhalten immer verhältnismässig sein und die mildeste mögliche Massnahme ergriffen werden. Die nächsten seien die Ausweitung der 2G-Regel und der Maskenpflicht. Dies müsse man an der Bundesratssitzung am Freitag sicherlich diskutieren werden.
Die Justizministerin bringt auch andere Massnahmen, die man vom Anfang der Pandemie kennt, wieder ins Spiel. Man müsse beispielsweise auch über Fernunterricht diskutieren. «An Universitäten, nicht aber an Primar- und Sekundarschulen», präzisiert Keller-Sutter.
Gegen einen weiteren Lockdown werde sie sich aber wehren. «Man muss zuvor den Zugang für gegen Corona Ungeimpfte einschränken.» Ein Lockdown für alle sei mit hohen volkswirtschaftlichen und sozialen Kosten verbunden.
Im «Rundschau Talk» wurden der Justizministerin auch Bilder gezeigt, auf die sie möglichst spontan antworten musste. Eines davon zeigte eine St.Galler Bratwurst – «unser Nationalheiligtum», so die Bundesrätin aus Wil SG. Dann offenbarte die Metzgerstochter aber, dass sie seit einigen Jahren Vegetarierin sei.