Coronavirus: Karin Keller-Sutter spricht sich für 2G-Ausweitung aus

Etienne Sticher
Etienne Sticher

Zürich,

Karin Keller-Sutter spricht sich für die Ausweitung der 2G-Regel gegen Corona aus. Vor einem Lockdown müsse man zuerst den Zugang für Ungeimpfte einschränken.

Karin Keller-Sutter Coronavirus
Bundesrätin Karin Keller-Sutter verfolgt die Rede von Bundesrat Alain Berset während einer Medienkonferenz des Bundesrates zu den eidgenössischen Abstimmungen, am Sonntag, 28. November 2021, in Bern. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Karin Keller-Sutter will die steigenden Corona-Zahlen mit einer 2G-Ausweitung bekämpfen.
  • Eine Impfpflicht, auch nur für Senioren, sei ein Eingriff, der ihr «widerstrebt».
  • Sie will aber auch über frühere Massnahmen wie Fernunterricht für Unis sprechen.

Steigende Infektionszahlen mit dem Coronavirus, schwindende Plätze in den Spitälern und die Festtage vor der Türe: Die Corona-Lage in der Schweiz sieht nicht gut aus. Trotzdem gelten hierzulande weitaus weniger starke Einschränkungen als in den Nachbarsländern.

«Der Bundesrat hat schon seit Pandemie-Beginn versucht, auf Eigenverantwortung zu setzen», begründet Karin Keller-Sutter im «Rundschau Talk» von SRF. Man habe aber die Möglichkeit, die Schraube anzuziehen, so die Justizministerin. «Dies dürfte unter Umständen notwendig sein.»

Coronavirus Zertifikat
Die App für das digitale Covid-Zertifikat Schweiz wird auf einem Mobiltelefon angezeigt, am Mittwoch, 9. Juni 2021 in Bern. - Keystone

Darunter versteht sie aber nicht eine Impfpflicht gegen das Coronavirus. Man könne Menschen nicht zwingen, sich impfen zu lassen, so Keller-Sutter. «Ein Obligatorium ist gesetzlich nicht machbar.» Auch eine Impfpflicht für Senioren sei ein Eingriff in die persönliche Freiheit, der «mir widerstrebt», so die FDP-Magistratin.

Karin Keller-Sutter: Lockdown mit hohen sozialen Kosten verbunden

Zudem müsse staatliches Verhalten immer verhältnismässig sein und die mildeste mögliche Massnahme ergriffen werden. Die nächsten seien die Ausweitung der 2G-Regel und der Maskenpflicht. Dies müsse man an der Bundesratssitzung am Freitag sicherlich diskutieren werden.

Die Justizministerin bringt auch andere Massnahmen, die man vom Anfang der Pandemie kennt, wieder ins Spiel. Man müsse beispielsweise auch über Fernunterricht diskutieren. «An Universitäten, nicht aber an Primar- und Sekundarschulen», präzisiert Keller-Sutter.

Gegen einen weiteren Lockdown werde sie sich aber wehren. «Man muss zuvor den Zugang für gegen Corona Ungeimpfte einschränken.» Ein Lockdown für alle sei mit hohen volkswirtschaftlichen und sozialen Kosten verbunden.

Bratwurst karin keller-sutter
Die St.Galler Bratwurst ist auch für Karin Keller-Sutter ein «Nationalheiligtum». Doch seit einigen Jahren ist sie Vegetarierin. - Keystone

Im «Rundschau Talk» wurden der Justizministerin auch Bilder gezeigt, auf die sie möglichst spontan antworten musste. Eines davon zeigte eine St.Galler Bratwurst – «unser Nationalheiligtum», so die Bundesrätin aus Wil SG. Dann offenbarte die Metzgerstochter aber, dass sie seit einigen Jahren Vegetarierin sei.

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