Coronavirus: Moderna lieferte Fünftel der angekündigten Impfdosen
Moderna hat der Schweiz lediglich ein Fünftel der angekündigten Impfdosen gegen Corona geliefert. Der Impfstoffhersteller habe dem BAG kurzfristig berichtet.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweiz hat lediglich ein Fünftel der Moderna-Impflieferung erhalten.
- Die Verspätung der aktuellen Lieferung sei «ärgerlich», heisst es beim BAG.
Der Impfstoffhersteller Moderna hat der Schweiz am Samstag lediglich rund ein Fünftel der angekündigten Impfdosen geliefert. Die restlichen 280'000 Dosen sollen in der kommenden Woche geliefert werden. Dies teilt das Bundesamt für Gesundheit (BAG) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit.
Moderna habe kurzfristig mitgeteilt, dass die Anzahl Dosen der Lieferung vom Samstag reduziert werde. Lediglich rund 70'000 Dosen würden in der Schweiz eintreffen. So hiess es beim BAG auf Anfrage.
Das BAG bemühe sich mit den Kantonen um Lösungen, damit keine Impftermine verschoben werden müssten.
«Die Verspätung der aktuellen Lieferung ist ärgerlich», schreibt das BAG. Man habe denn auch sofort bei Moderna interveniert und erreicht, dass ein Teil der Lieferung eingetroffen sei. Die Kantone seien umgehend informiert worden.
Coronavirus: Unverimpfte Dosen an Lager
Das BAG erinnert daran, dass in der Schweiz aber noch Hunderttausende unverimpfte Dosen an Lager sind. Auch der Kanton Bern habe entsprechende Reserven. Ausserdem könne eine Zweitdosis ausnahmsweise auch bis zu 8 Wochen nach der ersten verabreicht werden. So lautet die neueste Empfehlungen der Eidgenössischen Kommission für Impffragen (EFIK).
Dem BAG sei bewusst, dass die kurzfristige Verzögerung der Lieferungen in den Kantonen Probleme bereite und die «gemeinsame Verimpfungsstrategie» beeinträchtige. Allerdings müsse leider auch in Zukunft mit solchen Schwankungen gerechnet werden. Das BAG betont, dass die genauen Lieferungskadenzen ausserhalb seines Einflussbereichs liegen.
Der Kanton Bern hatte das BAG am Samstag wegen des kurzfristig mitgeteilten Lieferengpasses von Moderna scharf kritisiert. Die Berner Gesundheitsdirektion forderte, dass der Bund die Verantwortung deshalb Fachleuten aus der Wirtschaft übertragen solle.
BAG-Direktorin Anne Lévy konterte diese Kritik: Sie stemme sich gegen das Argument, die Impflogistik wäre in privater Hand besser aufgehoben. Den Lieferengpass habe ja ausgerechnet ein privates Unternehmen zu verantworten, sagte Lévy am Samstagnachmittag im Schweizer Radio SRF. Das Problem liege also beim Hersteller.