Coronavirus: Schweiz verschenkt oder verschrottet «alte» Impfungen
Die neue Omikron-Impfung gegen das Coronavirus ist zugelassen. Die Schweiz muss wohl Millionen Dosen der «alten» Mischung verschenken oder gar verschrotten.
Das Wichtigste in Kürze
- Durch die Zulassung des neuen Impfstoffs dürfte der «alte» auf wenig Interesse stossen.
- Das BAG will deshalb rund zwei Millionen Dosen verschenken – oder wenn nötig zerstören.
Die Schweiz ist letzte Woche vorgeprescht und hat den neuen Omikron-Impfstoff mRNA-1273.214 noch vor der EU zugelassen. Zwar ist dieser in Bezug auf die grassierende Variante BA. 4/5 schon wieder veraltet.
Er schützt aber dennoch besser als die aktuell in der Schweiz verimpfte Mischung. Wenn das Bundesamt für Gesundheit (BAG) & Co. bald die neuen Impfempfehlungen für den Herbst herausgeben, dürfte also ein Run auf die aktualisierte Version entstehen.
Das Problem: Die «alten» Impfdosen gegen das Coronavirus wurden über die Sommermonate hinweg kaum verimpft. Auf Anfrage bestätigt ein BAG-Sprecher: «Es sind momentan rund 2,1 Millionen Dosen von Moderna-Impfstoffen am Lager des Bundes.»
BAG: Impfdosen werden wohl vernichtet
Was geschieht nun mit diesen teuer eingekauften Dosen? Es drängen sich zwei Optionen auf: Verschenken oder verschrotten. Der BAG-Sprecher räumt ein: «Es ist nicht ausgeschlossen, dass Impfdosen, die nicht verimpft oder weitergegeben werden können, letztlich vernichtet werden müssen.»
Zuvor dürfte aber geprüft werden, ob andere Länder den alten Stoff übernehmen. «Im Jahr 2022 können bis zu 15 Millionen Dosen weitergegeben werden, sofern sie nicht in der Schweiz verwendet werden können», heisst es seitens BAG. Die Verhandlungen zwischen dem Impfverteilungsprogramm Covax, den Herstellern und dem Bund seien kontinuierlich am Laufen.
Die Schweiz verfolge eine Beschaffungsstrategie, die auf verschiedene Impfstofftechnologien als auch verschiedene Herstellerfirmen setze, erklärt der Sprecher. Oberstes Ziel sei es, die Schweizer Bevölkerung ausreichend mit den wirksamsten Impfstoffen gegen Covid-19 zu versorgen.
Neuer Impfstoff gegen Coronavirus soll im September kommen
Solange sich mehrere Impfstoffe als wirksam erweisen, ergebe sich aus dieser Strategie «eine Überversorgung zugunsten einer maximalen Sicherheit». Aktuell ist aber der «neue» Impfstoff gegen das Coronavirus noch gar nicht im Land.
Der Bund geht aber davon aus, dass Moderna noch im September liefern wird. Aktuell kläre man ab, «zu welchem Zeitpunkt und in welchen Mengen dies genau möglich sein wird». Über den konkreten Einsatz der neuen Impfstoff-Variante werde in den nächsten Wochen informiert.
Aktuell gilt die Empfehlung für eine vierte Impfung nur für über 80-Jährige. Für alle anderen dürfte ab Herbst ebenfalls eine Empfehlung gelten, wobei diese nicht für alle gleich dringend sein dürfte.