Coronavirus: SP-Wermuth rechnet mit Zertifikatspflicht in Beiz
Die Hospitalisierungen aufgrund des Coronavirus nehmen zu. Kommt nun die Zertifikatspflicht für den Gastro-Bereich? SP-Co-Chef Cédric Wermuth rechnet damit.
Das Wichtigste in Kürze
- Zurzeit gibt es nur für Grossevents und den Ausgang eine Covid-Zertifikatspflicht.
- Der Anwendungsbereich könnte jedoch auch auf Restaurants und Cafés ausgeweitet werden.
- Dies fordern etwa Cédric Wermuth (SP) und GDK-Chef Lukas Engelberger.
In den Intensivstationen der Schweizer Spitäler liegen wieder viele Patienten, die am Coronavirus erkrankt sind. Gemäss Zahlen des Bundesamts für Gesundheit (BAG) ist knapp jeder vierte Intensivpatient ein Covid-Patient. Anders gesagt: Die vierte Welle kommt früher als gedacht und trifft auch jüngere Menschen.
Nun werden Forderungen laut, wie das Gesundheitssystem besser vor einer Überlastung geschützt werden könnte. Einige Kantone haben einen Notfall-Plan, sollten ihre Spitäler an den Anschlag kommen. St.Gallen und der Aargau wollen etwa die Covid-Zertifikatspflicht auf den Gastro-Bereich ausweiten.
Viele Länder haben eine solche Regelung bereits implementiert, zum Beispiel Italien oder Frankreich. Hierzulande unterstützt die Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) die Idee ebenfalls. GDK-Präsident Lukas Engelberger sagte gegenüber «20 Minuten», eine solche Ausweitung der Pflicht wäre wünschenswert. Am besten solle der Bundesrat den Vorschlag «noch diese Woche» in Konsultation geben.
SP-Wermuth: «Zertifikatspflicht besser als Lockdown»
Auch SP-Co-Präsident Cédric Wermuth unterstützt eine Ausweitung der Covid-Zertifikatspflicht. Aufgrund der steigenden Zahlen werde der Druck zunehmen. Auf Anfrage von Nau.ch erklärt der Aargauer: «Ich wünsche es mir nicht. Aber ich finde es in Ordnung, besser als einen allgemeinen Lockdown.»
Fundamentalopposition dagegen kommt seitens der SVP, welche das Zertifikat an der Urne abschiessen will. Dazu sagt Wermuth in Richtung der SVP-Spitze: «Die grösste Gefahr für eine erfolgreiche Pandemiebekämpfung heisst in der Schweiz Chiesa und Aeschi.»
Morgen Mittwoch wird der Bundesrat über neue Massnahmen gegen das Coronavirus beraten. Fest steht, dass die Gratis-Tests für Symptomlose per Anfang Oktober wohl Geschichte sind. Das soll mehr Menschen zu einer Impfung bewegen. Ob eine Zertifikatspflicht im Restaurant auch bereits besprochen und beschlossen wird, ist unklar.