Coronavirus: SVP-Gesundheitsdirektoren mit Top-Resultat

Miguel Pereiro
Miguel Pereiro

Bern,

Die Gesundheitsdirektoren der SVP glänzen beim Kampf gegen das Coronavirus, wie die Zahlen zeigen. Die Vertreter der SP und FDP schneiden schlecht ab.

SVP Coronavirus Gesundheitsdirektoren
Die Gesundheitsdirektoren der SVP führten ihre Kantone im Vergleich zu anderen gut durch die Corona-Krise. - Keystone/nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Gesundheitsdirektoren spielen bei der Pandemie-Bekämpfung eine wichtige Rolle.
  • Die Vertreter der Mitte und SVP weisen besonders tiefe Corona-Zahlen auf.
  • Bei der SP und der FDP schneiden die meisten hingegen schlecht ab.

Das Coronavirus stellte nicht nur unseren Alltag, sondern auch die politischen Machtverhältnisse auf den Kopf. Seit fast zwei Jahren obliegt die Hauptverantwortung bei der Bekämpfung der grössten Krise des noch jungen Jahrtausends dem BAG unter Gesundheitsminister Alain Berset.

Berset Engelberger Coronavirus
Bund und Kantone besprechen heute das weitere Vorgehen gegen das Coronavirus: der Präsident der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren, Lukas Engelberger (l.) und Gesundheitsmin - Keystone

Doch viele Entscheidungen müssen die Kantone treffen, sowie auch für die Umsetzung der Massnahmen sorgen. Dadurch ist auch die Bedeutung der Gesundheitsdirektoren hochgeschossen.

Coronavirus: SVP-Gesundheitsdirektoren halten Zahlen tief

Gemessen an den Fallzahlen führen die SVP-Vertreter ihre Kantone am besten durch die Krise: Sechs der sieben Gesundheitsdirektoren konnten die Zahlen unter dem Schweizer Schnitt halten. In dieser Hinsicht glänzt auch die Mitte-Partei.

Über dem Median liegen hingegen fünf der acht SP-Mandatsgebiete. Die FDP-Kantone weisen sogar alle überdurchschnittlich viele Infektionen mit dem Coronavirus auf. An der Spitze liegt der Genfer Mauro Poggia von der rechtspopulistischen Protestpartei «Mouvement Citoyens Genevois».

Bürgerliche mit besserer Pandemie-Bewältigung

Der gleiche Trend zeigt sich bei den Spitaleinweisungen und Todesfällen. Fünf der SVP-Gesundheitsdirektoren können diese Zahlen unter dem Median halten. Auch die Mitte-Politiker schneiden gut ab – wobei Raffaele De Rosa im Tessin sowohl die Liste der Hospitalisationen wie auch der Todesfälle anführt.

Der südlichste Kanton war allerdings von der ersten Welle besonders stark betroffen, die das ganze Land unvorbereitet erwischt hat. Die südlichen Grenzkantone hatten es zu Beginn am schwierigsten, da sie am wenigsten Zeit zum Reagieren hatte. Die anderen Kantone konnten danach auf deren Erfahrung zurückgreifen.

Schlecht schneidet bei diesem Vergleich die FDP ab, mit Ausnahme des Jura-Vertreters Jacques Gerber. Die schlechteste Pandemie-Bewältigung muss aufgrund der Zahlen den SP-Gesundheitsdirektoren attestiert werden.

SVP-Gesundheitsdirektoren und Parteileitung uneinig bei Corona-Fragen

In Anbetracht der lauten Kritik der SVP an den Corona-Massnahmen mag diese Erkenntnis überraschen. Das heisst jedoch nicht, dass die SVP argumentativ am meisten zur Bewältigung der beigetragen hätte. Die SVP-Gesundheitsdirektoren scheren nämlich bei Corona-Fragen häufig aus und sind sich mit der Parteileitung in Corona-Fragen selten einig.

Jean-Pierre Gallati (AG) unterstützte etwa das Covid-19-Gesetz gegen die Nein-Parole seiner Partei. Natalie Rickli (ZH) forderte im Dezember einen Lockdown, als sich die meisten Parteikollegen dagegen wehrten. Und auch Pierre-Alain Schnegg (BE) unterstützt das Covid-Zertifikat und sympathisiert sogar mit einer 2G-Regel.

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