Coronavirus: Tessiner Ständerat zufrieden mit Deutschschweizern
Die dringliche Bitte nicht ins Tessin zu reisen, wurde von den Deutschschweizern beherzigt. Der Tessiner SVP-Ständerat Marco Chiesa ist zufrieden.
Das Wichtigste in Kürze
- Wie vom Bundesrat und vom Tessin verlangt, blieb der Oster-Ansturm aus.
- Marco Chiesa, SVP-Vizepräsident und Tessiner Ständerat ist zufrieden.
- Sorgen macht er sich nach wie vor um die Wirtschaft.
Lange vor dem Osterwochenende warnte der Bundesrat bereits. «Es ist nicht der Moment, an Ostern ins Tessin zu fahren», sagte Gesundheitsminister Alain Berset schon vor zwei Wochen. Die Angst vor dem Ansturm der Deutschschweizer in das vom Coronavirus besonders getroffene Tessin, sie war gross. So gross, dass der Bund eigens ein Mobile-Game entwickeln liess, um die Menschen über Ostern zuhause zu behalten.
Nach dem Ostermontag nun die Erleichterung. Der Ansturm ist ausgeblieben, für einmal gab es keine kilometerlangen Staus in den Süden, die Bevölkerung hielt sich an die Weisungen des Bundes – obwohl sie nur Empfehlungs-Charakter hatten.
Marco Chiesa (SVP) ist zufrieden
Der Tessiner SVP-Ständerat und Vizepräsident Marco Chiesa ist ebenfalls zufrieden. «Wir sind ein vernünftiges Land, wir wussten, dass alles zu ist», sagt er gegenüber Nau.ch. «Klar ist der eine oder andere, der eine Zweitwohnung hat, über Ostern trotzdem ins Tessin gekommen. Aber die Hotels sind ja geschlossen, das heisst, für die meisten gab es diese Möglichkeit gar nicht.»
Im Vorfeld sei viel richtig gemacht worden, ist sich Chiesa sicher. «Der Appell war richtig, der Kanton Tessin hat laut und deutlich klar gemacht, dass niemand zu uns kommen soll. Das hat glücklicherweise gereicht.» Er habe keine Angst gehabt, dass es nicht funktionieren wird, gerade wegen den geschlossenen Hotels.
Wirtschaftlich besonders problematisch
Dass das Osterwochenende in die Zeit der Corona-Krise fällt, wird sich ganz besonders deutlich auswirken, ist Chiesa sicher. «Die Tourismus-Einnahmen vom Oster-Wochenende fallen weg, das wird für die Tessiner Wirtschaft spürbar sein. Umso wichtiger ist die Kurzarbeit und auch, dass Selbstständige unterstützt werden.»
Es sei wichtig, dass nicht nur Kredite, sondern auch Geld a fonds perdu, also ohne Rückzahlungsforderung, gesprochen werde.
Sorgen macht Chiesa auch die Lage im nahen Ausland. «Wir müssen auch nach Süden schauen, die Lage in der Lombardei ist immer noch ernst. Unsere Wirtschaft ist nicht nur wegen der Grenzgänger sehr vernetzt, das könnte für das Tessin eine weitere Verzögerung bei der Rückkehr zur Normalität geben.»