Das planen Grüne & GLP mit ihren neuen Millionen
Grüne und GLP sind so einflussreich wie nie. Und dank der Sitzgewinne fliesst ihnen nun viel frisches Geld zu. Auf Anfrage verraten sie, was damit geschieht.

Das Wichtigste in Kürze
- Den Öko-Parteien wird dank der Sitzgewinne auch ordentlich Geld in die Kasse gespült.
- Sowohl Grüne wie auch die GLP wollen mit den zusätzlichen Geldern Personal anstellen.
- Der Geldsegen eröffnet ihnen auch im Hinblick auf die Wahlen 2023 neue Möglichkeiten.
Die grüne Welle flutet das Bundeshaus mit neuen Gesichtern. Grüne und Grünliberale legten bei den nationalen Wahlen 21 respektive neun Sitze zu. Das bringt nicht nur neue Macht, sondern auch frisches Geld.
Denn: Pro Sitz im Parlament kassiert die Partei vom Bund einen Fraktionsbeitrag von 26'000 Franken. Die Grünen haben also Knall auf Fall über eine halbe Million Franken pro Jahr mehr zur Verfügung. Was planen die Wahlsieger damit?

Auf Anfrage erklärt Regula Tschanz, Generalsekretärin der Grünen, dass vor vier Jahren aufgrund der damaligen Verluste zwei Stellen abgebaut wurden. «Es liegt auf der Hand, dass wir die personellen Ressourcen nun aufstocken, um die Fraktion bestmöglich begleiten zu können.»
Grüne wollen «Rückstellungen für Wahlen» bilden
Allgemein werde man nach dem «historischen Wahlerfolg» die Organisation und die Struktur im Sekretariat der neuen Fraktionsgrösse anpassen. Doch nur mit neuen Mitarbeitern geben sich die Wahlsieger nicht zufrieden.

Die Grünen wollen einen Teil der zwei Millionen zusätzlichen Franken für den Wahlkampf 2023 beiseitelegen. «Die steigenden Mitgliederzahlen erlauben uns auch, frühzeitig Rückstellungen für die nächsten Wahlen zu bilden», verrät Tschanz.
Konkurrenziert die Öko-Partei also bald die SVP, was die Anzahl Plakate angeht? Tschanz winkt ab: «Unsere finanziellen Möglichkeiten bleiben im Vergleich zu anderen Parteien weiterhin bescheiden.»
Grünliberale wollen Personal «nachhaltig» ausbauen
Auch bei der GLP, die mit rund 200'000 Franken pro Jahr zusätzlich rechnen kann, steht eine personelle Aufstockung im Fokus. «Nachdem wir unser Sekretariat vor vier Jahren markant abbauen mussten, können wir nun wieder einen moderaten Ausbau vornehmen», sagt Generalsekretär Michael Köpfli.

Dieser soll allerdings «nachhaltig» stattfinden. «Wir wollen unsere Fraktion inhaltlich und kommunikativ ideal unterstützen. Neben Personal ziehen wir hier auch Investitionen in die Infrastruktur in Betracht.»
Den nächsten Wahlkampf wolle man aus Spenden und Mitgliederbeiträgen finanzieren. Dennoch: Mit ein paar buchhalterischen Tricks dürfte auch die GLP im Jahr 2023 aus dem Vollen schöpfen können.
Während die Sieger über den Batzen jubeln, heisst es bei den Verlierern: Wundenlecken. Die BDP musste bereits Personal entlassen, die SVP geht ausführlich über die Bücher.