BDP

Geld weg: BDP entlässt Mitarbeiter, SVP muss über Bücher

Christof Vuille
Christof Vuille

Bern,

Die bei den Wahlen gerupften Parteien verlieren nicht nur Einfluss und Sitze, sondern auch viel Geld. Das hat Konsequenzen. Die BDP muss Mitarbeiter entlassen.

Nationalrat Wahlen 2019 svp
Die neuen National- und Ständeräte sind vereidigt. Jene Parteien, die Sitze verloren haben, müssen nun finanziell über die Bücher. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Wahlverlierer bekommen die Niederlage auch am Budget zu spüren.
  • Aufgrund wegfallender Fraktionsbeiträgen verlieren SP, SVP & Co. hunderttausende Franken.
  • Die SVP muss nun über die Bücher. Bei der BDP waren bereits personelle Konsequenzen nötig.

Am 20. Oktober kam es zu einem politischen Erdbeben. Während die Öko-Parteien massiv zulegten, liessen SP und die bürgerlichen Parteien Federn. Teilweise haben die Wahlen hinter den Kulissen nun personelle Konsequenzen.

Denn pro Sitz im Parlament erhalten die Parteien pro Jahr knapp 27'000 Franken Steuergeld. Dieses brauchen sie etwa, um Mitarbeiter im Sekretariat zu bezahlen. Bei der BDP ist das nach dem Verlust von vier ihrer vormals sieben Sitze im Nationalrat kaum mehr möglich.

BDP-Landolt: «Schmerzhafte personelle Entscheide»

Deshalb musste die Partei rasch handeln. «Wir waren zu schmerzhaften personellen Entscheiden gezwungen; und dies unter zeitlichem Druck», so Landolt. Wie viele Mitarbeiter betroffen sind, will der Glarner nicht verraten.

Martin Landolt BDP
Die BDP von Parteipräsident Martin Landolt hat nach den Wahlen keine Fraktionsstärke mehr. Sie schliesst sich nun wie die EVP der CVP-Fraktion an. Die gemeinsame Fraktion trägt den Namen «Mitte-Fraktion». (Archivbild) - sda - KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER

Sicher ist: Auch die grösseren Verlierer-Parteien plagen nach den Wahlen Geldsorgen. Bei der SP sind sieben Sitze weg. Das sind rund 200'000 Franken pro Jahr bei einem Budget von 5,7 Millionen Franken.

SP kalkulierte Risiko, SVP muss «Organisation anpassen»

Co-Generalsekretär Michael Sorg beschwichtigt zwar: «Wir können den Ausfall ohne personelle Auswirkungen kompensieren.»

Michael Sorg SP
SP-Co-Generalsekretär Michael Sorg beklagt, dass finanzieller Spielraum verloren gehe. - Keystone

Schliesslich seien Wahlen auch ein Risiko, das in der Finanzplanung einkalkuliert werde. Aber: «Es geht uns natürlich ein gewisser Spielraum verloren.»

Noch düsterer tönt es bei der SVP, die ein ganzes Dutzend Sitze eingebüsst hat. Damit fehlen ab Januar jedes Jahr rund 300'000 Franken.

Emanuel Waeber SVP Generalsekretär
Der Freiburger Emanuel Waeber ist seit rund einem Jahr Generalsekretär der SVP Schweiz. - Keystone

Generalsekretär Emanuel Waeber sagt auf Anfrage: «Wir werden die Organisation der Partei entsprechend anpassen müssen.» Zu möglichen Entlassungen will sich der Freiburger nicht äussern.

Ähnlich tönt es bei der ebenfalls gebeutelten FDP. Sprecher Martin Stucki: «Es ist klar, dass diese finanziellen Mittel der Fraktion fehlen werden. Seit dem Ende der Ständeratswahlen haben wir Gewissheit und evaluieren die Situation.» Mehr könne er aktuell nicht sagen.

Kommentare

Weiterlesen

SP armut delegierte
22 Interaktionen
bdp
34 Interaktionen
Oskar Freysinger
163 Interaktionen

Mehr aus Stadt Bern

stadt bern ostermundigen
1 Interaktionen
wetter
94 Interaktionen